Arnfried Schurig und der neue Aufsichtsrat
“Nun ist ein neuer Retter in Zittau aufgetaucht, und wieder hoffen die Bauern auf bessere Zeiten. Hermann Doerr, ein Wiesbadener Anwalt, der auch eine Kanzlei in Dresden hat, wurde im Oktober 1991 vom Vorstand als Rechtsbeistand geholt. Doch nach Durchsicht der Agros-Papiere »konnten wir uns«, so der kühl auftretende Advokat, »nicht auf die Rechtsberatung beschränken«. Die Aktionärsversammlung im Frühjahr 1992 nutzte Doerr in seinem Sinne. Ohne eine Miene zu verziehen, rechnete er vor den Aktionären mit Jüdemann ab: Jetzt müsse jemand ran, der »wenigstens etwas Kompetenz mitbringt«. ” schreibt der Spiegel, und weiter: “Der Coup glückte. Der Anwalt konnte Arnfried Schurich, 39, früher Direktor eines DDR-Volksguts, als »Notvorstand« einsetzen. Schon wenige Tage später schickte Schurich den Aufsichtsräten die geplante Tagesordnung für die Agros-Hauptversammlung am 16. Mai ins Haus. Unter Punkt acht hieß es lapidar: »Die Aktionärsversammlung beschließt die Liquidation der Agros AG zum 1.6.1992.« Allerdings konnte der erste Aufsichtsrat unter Jüdemanns Führung den Passus kippen. Was nun mit ihrer AG geschehen soll, davon dürfen die Oberlausitzer Bauern sich überraschen lassen.
Vielleicht wird ja Schurichs Förderer für den Aufsichtsratsvorsitz kandidieren. Das macht nicht nur die Kontrolle leichter, notfalls könnte er einen anderen, äußerst lukrativen Job übernehmen. Die alte Tagesordnung vermerkte nämlich: »Zum Liquidator wird Herr Rechtsanwalt und Notar Hermann Doerr bestellt.«“
Doch leider hatte unser Misstrauensvotum nebst Forderung einer Sonderprüfung Erfolg und so wurden Jüdemann und Co. im Mai 1992 abgewählt. Der Liquidationsbeschluss war kein Teil der Tagesordnung.
Unsere erste Sitzung war von Misstrauen gegenüber dem “Notvorstand” und seinen Vorgängern geprägt. Aber zunächst haben wir die Formalien erledigt. Rolf Heidrich wurde zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt und ich zum Stellvertreter.
Danach haben wir diskutiert wie die Sache am besten anzugehen wäre und waren uns schnell einig die Auszahlung der “Pflichtinventarbeiträge” vorrangig anzugehen. Die Pflichtinventarbeiträge hatten, wenn ich mich recht entsinne, ein Volumen von sechzehn Millionen DM. Die “Vermögensauseinandersetzung” mit Termin und fristgerechten Kündigern lief schon, seit Herr Schurig zum “Notvorstand” berufen wurde.
Eine Novelle des LAnpG weitete dann den fristgerechten Kündigungstermin auf den “Haschke Tag” aus. Unser Bundeslandwirtschaftsminister der dicke Gottfried Haschke (CDU) aus Großhennersdorf (gestorben 2.Dez.2018) war nämlich “Wiedereinrichter”. Damit er das werden konnte musste aber der Termin passen. Und so gab es ab der Novelle auch termin und fristgerechte Kündiger nach Gründung einer Gesellschaft.
Den dicken Gottfried habe ich 1993 mal besucht und herzlich gelacht, als er stolz seine vom Bundeslandwirtschaftsministerium gestellte “Computerausstattung” präsentierte. Ja, dem dummen Bauern aus dem Osten konnte man sowas andrehen, dachte ich, als ich ein riesiges verstaubtes leicht vergilbtes Big-Tower Gehäuse erblickte, welches lustlos neben Gottfrieds Schreibtisch in der Ecke lag…
Herr Minister lieh mir huldvoll sein Ohr und versprach er werde meine Anregung bezüglich Treuhand Vermögen mit wertsteigernden LPG Investitionen (Stützpunkt Eckartsberg, Buttig-Haus, Oybiner-Hof,…) prüfen. Passiert ist natürlich nüscht. Dabei wollte ich eigentlich nur, dass man diese Kreditpositionen bei der damaligen Staatsbank einfach löscht. Ist nicht passiert. Und so konnte Herr Stebinger, der Bank-Direktor von der Zittauer Volks und Raiffeisenbank fordern und fordern, für DDR-Mark Kredite, die eigentlich gar nicht in Eigentum der LPG´s geflossen waren, ohne eine Rechtsnachfolge hinsichtlich dieser Altkredite zu belegen. Ich hatte damals nach einer Besprechung mit Herrn Stebinger (ein Schwabe der sich in einem Satz dreimal selbst widersprechen konnte) angeregt, ihm doch einfach die Milchviehanlage Oberseifersdorf zu übergeben und die 10-50? Millionen auszubuchen. Aber da quietschten alle entsetzt auf.
Der “Mitarbeiter mit den Schlitzen in den Ohren” hat das übrigens bei der Abwicklung “seiner” Bautzener Molkerei genau so zelebriert, aber das wusste ich damals noch nicht…
Aber ich schweife ab, also zurück zum Zeitablauf. Nach unserer ersten Aufsichtsratssitzung, in der sich alle darüber mokiert hatten, dass keine Sekretärin für die Protokollführung bereitstand, was ich natürlich in mein Versammlungsprotokoll geschrieben habe, kam ein etwas aufgeregter Notvorstand zu uns…
Das sei nicht seine Aufgabe derartiges bereitzustellen, ließ er mich (ich hatte ja das Protokoll geschrieben) wissen. Schließlich könne er nicht ahnen, dass die Herren Aufsichtsräte nicht hinter verschlossenen Türen tagen wöllten. Ich habe damals nur freundlich gelächelt und gesagt: Nun wissen Sie es. Ab da war Frau Klaus auch “Vorzimmerlöwe” genannt für eine Protokollführung verfügbar…
Herr Schurig informierte uns über die Notwendigkeit schnellstmöglich neue Vorstandsmitglieder zu suchen und zu berufen, schließlich sei er allein und wolle auch mal in den Urlaub, zudem sei er nur ein “Notbehelf”. Rolf Heidrich meinte “Tierarzt Funke”, nein Tierarzt Funke wollte nicht, zu viel Haftungsrisiko. Kurz gesagt, einige Monate wurde gesucht und keiner wurde gefunden und so ließ ich mich breitschlagen “gefahrenabwendend” befristet für maximal ein Jahr in den Vorstand der AGROS AG zu wechseln. Ich habe also mein Arbeitsverhältnis mit der Gemeinde Eckartsberg beendet, und bin bei der AGROS AG eingezogen…
Natürlich habe ich gegrübelt wie ich das am besten angehe. Als Vorstandsmitglied steht es einem zu, nicht pünktlich 7:00 Uhr auf der Matte zu stehen, war meine erste Festlegung für meinen neuen Job. Als ich 10:00 Uhr die Treppe hochhumpelte (eigentlich noch krank geschrieben wegen einem lädierten Knie), begegnete mir “zufällig” der Hauptbuchhalter Helmut Böhme. “Na, auch schon da?” lautete seine leicht süffisante Begrüßung. “Pfeifenwichs, das Arschloch” dachte ich, und antwortete “Ja”. Man habe da etwas vorbereitet, es gehe um die Zeichnungsberechtigung bei der Hypo-Vereinsbank London, ließ er mich wissen, während ich weiter die Treppe erklomm. Ob es meine Zeit erlauben würde Vierzehn Uhr zur Zittauer Filiale der Hypobank zu fahren, fragte er etwas scheinheilig, als ich den ersten Stock erreicht hatte. “Natürlich” erwiderte ich. “Gut, dann bestätige ich den Termin” ließ er mich wissen und entschwand.
Ich betrat das Vorzimmer der Vorstandbüros. “Hallo was ist denn mit ihrem Bein? Ich setze gleich mal Kaffee auf, falls Sie Kaffee möchten und Herr Schurig ist noch nicht da, der kommt ja aus Meissen” Ja, ich mochte Kaffee. “Herr Schurig hat gesagt Sie sollen das Büro nehmen” ließ mich der “Vorzimmerlöwe” Annemarie Klaus noch wissen und zeigte nach links…
Ein 286er Triumph-Adler “Dario” brütete neben einem 14″ Monitor auf dem Schreibtisch. Gespannt schaltete ich den Veteranen an. MS-DOS 3.0 begrüßte mich natürlich in schwarzweiß. Naja, das lässt sich ändern, dachte ich und tippte “win” ein, die Kiste begann zu rödeln und knirschend tauchte ein Windows 3.0 auf, schwarzweiß blieb. Windows taugliche Programme habe ich vergebens gesucht. Ok, wieder raus aus Windows. NC tippte ich hoffnungsvoll. Nee, kein Norton Commander. “Der Kaffe ist durch” rief es aus dem Vorzimmer. Ich hab dann eine meiner Disketten eingelegt, um währenddessen mal einen Virenscanner durchlaufen zu lassen, leider kam ich nicht bis zum Kaffee, yankee doodle gefunden, meldete McAffee…
So erschuf ich meine erste Tradition, welche bei Agros zur Legende wurde, den viele Stunden lang zusammengegockerten Kaffee, schwarz wie die Nacht und fast schon dickflüssig. Aber ich hatte meine erste Aufgabe gefunden, Computer aller Mitarbeiter auf Viren checken. Die Seuche hatte sich im Haus gut ausgebreitet, Hannelore, die Frau vom Hans-Günther Richter hatte besonders viele gesammelt…
“Herr Schurig ist jetzt da” ließ mich Frau Klaus wissen, als ich mal wieder im Vorzimmer auftauchte. Tja, da haben wir halt unsere erste “Vorstandssitzung” abgehalten, während meine Diskette nach Viren suchte. Die Arbeitsteilung war schnell besprochen Herr Schurig wollte die “Vermögensauseinandersetzungen” weiter abarbeiten, während ich mich den “Pflichtinventarbeiträgen” widmen sollte. “Aktien müssten wir auch mal ausgeben und mit dem Aktienbuch stimmt was nicht” erzählte Herr Schurig noch. Bisschen viel aufs Mal. Aber zunächst hatte ich ja einen Vierzehn Uhr Termin…
Ich glaube damals fuhr ich noch einen weißen leicht maroden Lada 2107 BJ 1988 den mir der Erstbesitzer und Kumpel Peter Anke nahezu geschenkt hatte, als er einen Mazda billig bekam. Ich bin also zur Hypobank auf der Bahnhofstraße geeilt. “Fontaine, Agros AG ich habe einen Termin” verkündete ich. “Moment, ich sage Bescheid” sagte eine Mitarbeiterin. Eine Dame und ein Herr kamen mit Papier aus dem Hinterzimmer geeilt. Ob ich wisse worum es geht, fragte man. “Ja um die Zeichnungsberechtigung”. Die Dame deutete aufs Papier, “bitte hier und hier unterschreiben” sagte sie. Aber ich hatte noch eine Frage: “und kann ich dann mit einer Unterschrift die fünf Millionen die auf dem Konto liegen bewegen?”. Einhelliges Nicken beider Köpfe und nahezu im Chor: “Ja”.
“Das möchte ich nicht, geht es einzurichten, dass mindestens zwei Unterschriften benötigt werden” Verwirrung. “Ich muss mal telefonieren”, meldete sich der Herr und entschwand. Ich kann nur vermuten, dass er mit Helmut Böhme konferiert hat, der dann zu Arnfried Schurig geeilt sein dürfte. Nach fünf Minuten kehrte er wieder “Ja, das geht.” Ich habe dann festgelegt, dass für eine Geldbewegung mindestens ein Vorstandsmitglied+Prokurist oder zwei Vorstandsmitglieder zeichnen müssen. Zu AGROS zurückgekehrt begegnete mir Helmut Böhme “zufällig” auf der Treppe. “Gut gemacht” meinte er. “Was ist mit dem Bein?” Leicht lädiert sagte ich, aber mein Arzt meint mit etwas Ruhe ist es nächste Woche wieder wie neu. Nachdenklich schlurfte “Pfeifenwichs” davon. Viel ereignete sich danach an Tag eins nicht mehr. Ich habe versucht mich in Schurichs Verträge einzulesen, um mir einen Ansatz für den Inventarbeitrag zu erarbeiten und bin so gegen sechs verschwunden. Tage gingen ins Land und Herr Schurig verkündete “ab nächste Woche bin ich zwei Wochen in Urlaub” Ach und ich möge doch während des Urlaubs das Zimmer wechseln, weil da alle Verträge stünden. Ab da landete die “Unterschriftenmappe” auf meinem Tisch. Als ich eine Überweisung an Doerr&Rippert “sachlich richtig” zeichnete erschien mein Hauptbuchhalter. Wie ich dazu käme “sachlich richtig” zu zeichnen, fragte er leicht erbost. “Weil ich, wie Sie vielleicht wissen, vorigen Monat noch im Aufsichtsrat saß und dort wurde die Vertragsverlängerung zu diesen Konditionen beschlossen”. Helmut erblasste leicht. “Wenn Sie nichts dagegen haben, lasse ich die Überweisung noch liegen, bis Herr Schurig wieder da ist” sagte er sanft und entschwand. Tja, warum war sie da schon in der Unterschriftenmappe, wenn sie noch Zeit hatte? Wieder einer von Helmuts Tests vermute ich…
Etwas später haben wir dann das “Inventarbeitragsproblem” besprochen, das momentan vorhandene Bargeld langte nicht, ich möge Ratenzahlung ins Auge fassen. Die Akten lägen im Zimmer mit dem Safe. Der Herr Hauptbuchhalter drückte mir außer dem einen Safeschlüssel in die Hand, dort könnte ich vielleicht etwas zur Aktienberechnung finden, meinte er und zeigte mir den Weg…
Im Gehen rief er noch: “Ich stelle Ihnen Frau Kaminsky zur Verfügung, die weiß mit den Inventarbeiträgen Bescheid und das Aktienbuch führt sie auch”. Schwupp. in eine Wolke Pfeifenrauch gehüllt war er in seinem Zimmer verschwunden. Bis dahin hatte ich nicht gewusst, wo er überhaupt hockte.
Ich habe dann erst ein mal den Safe besichtigt. Da lagen einige Disketten und ein dickes Aktienbuch, in Schönschrift akribisch aufgelistet alle Aktionäre der AGROS AG…
Ja, mir war ziemlich schnell klar, was schief gelaufen war: Die LPGen hatten das auf sie entfallende Aktienvermögen einfach mit einer Tabellenkalkulation Namens Supercalc – Bestandteil eines Softwarepaketes, welches für teuer Geld (~1300DM) zu jedem Triumph-Adler “Dario” mitgeliefert wurde- auf ihre Mitglieder aufgeteilt und die Nachkommastellen ausgeblendet. Das sieht zwar optisch richtig aus, aber wenn man mit der Tippstreifenmaschine alles akribisch eintippt, stimmt die Summe nicht. Helmut Böhme liebte seine Tippstreifenmaschine.
Hinzu kam, dass “ungeklärte Mitglieder” enthalten waren, besonders die LPG Wittgendorf Eckartsberg hatte eine größere Menge Karteileichen vor sich hergeschoben und eben dann auch ins Aktienbuch befördert. Nun, das war klärbar. Vielleicht nicht ganz sauber aber klärbar.
Ich habe also vorgeschlagen an den jedem bereits mitgeteilten Aktienzahlen nicht zu rütteln. Habe danach die Tabellen mit Rundungsroutine neu berechnet. Ja ein paar Aktien zu viel oder zu wenig pro LPG machte es aus. Aber durch die “Vermögensauseinandersetzung” wurden ja Aktien “zurückgekauft” oder frei, was auch immer.
Vorstand, Aufsichtsrat und Hauptbuchhalter folgten meinem Vorschlag. Zum Pflichtinventarbeitrag hatte ich, inspiriert durch RA Hennemann von Doerr&Rippert, einen Serienbrief entworfen (den ich ständig weiter entwickelte) und mir eine Datenbank gebaut, die mir aus Basiswerten wie auf Inventarbeitrag angerechnete Maschinen+Datum wann und Zinsen ab 1.11.90 von 4% die Raten errechnete. Helmut Böhme staunte. Misstrauisch quälte er seine Tippstreifenmaschine, die er liebte, um meine Werke gegenzuprüfen. Nach dem dritten Vertrag eine Abweichung: Helmut hatte sich vertippt. Missmutig räumte er ein, das mit den Zinsen geht so nicht. Wir nehmen einen festen Stichtag den 1.11.90 für alles.
Mir war es egal, ein fester Stichtag ersparte mir lediglich die Dateneingabe des Termins bezogener Waren. Aber Helmut konnte Vorstand und Aufsichtsrat dafür begeistern…
Ihr könnt ja selbst mal rechnen am 1.11.90 wurde AGROS gegründet, ab da wurde mit 4% verzinst. Manches wurde vorher und anderes bis zu zwei Jahren nachdem “auf Inventarbeitrag angerechnet” bezogen. Wenn also jemand Ende 91 einen Traktor “auf Inventarbeitrag” eingekauft hatte, hat ihm Helmut ein Jahr lang 4% Zinsen auf vielleicht 5000 DM (Traktoren wurden ungefähr zu diesem Preis von Gerd Kahlerts “Verkaufskommission” gedreht) geklaut…
Tja, seit dem Moment hingen mir die Inventarbeiträge von rund 2500 Mitgliedern an den Hacken, manche waren schon Jahrzehnte tot, bei anderen war einfach ohne Berücksichtigung der Erbfolge auf ein LPG-Mitglied “umgeschrieben” worden. Ich hatte dann nach Absprache mit Vorstand und Aufsichtsrat festgelegt, dass die Erbfolge belegt werden muss und dass simple Erklärungen der anderen Erbberechtigten ausreichend sind. Es gab bis zum heutigen Tag keinen einzigen Rechtsstreit in Sachen Pflichtinventarbeitrag. Ich gönnte mir damals einen 16 Stunden Tag. Nach einem halben Jahr merkte ich es. Dinge die ich früher in zehn Minuten entschieden hatte dauerten deutlich länger. Danach trat ich dann etwas kürzer und verschwand so nach 10 Stunden.
Bruno Altmann hat mich überrascht, er war einer der wenigen, der in seinem Testament akribisch bezüglich des in die LPG eingebrachten Vermögens verfügt hatte, dass das ausschließlich auf seinen Sohn Karl übergehen soll. Als sein Sohn Karl, Spitzname zu LPG-Zeiten “Bruno” bei mir auf der Matte stand, dachte ich, oh je, das wird ein langer Akt. Denkste, “Bruno” packte das Testament vom echten Bruno auf den Tisch, ich habs kopiert, während mein Drucker den Vertrag druckte und er trottete zufrieden davon, weil ich ihm versicherte “alles ok, der Vertrag kommt morgen oder übermorgen, wenn der Vorstand ihn unterschrieben hat mit der Post, ein Exemplar behältst Du und das andere schickst Du unterschrieben zurück. Danach überweist AGROS die ersten zwei Raten.” Es wäre für den Vorstand zu verwirrend gewesen, wenn erst Karl die zwei Werke unterzeichnet hätte. Also lieber das übliche Verfahren…
Apropos mein Drucker: Das war natürlich ein Triumph-Adler Nadeldrucker Modell unkaputtbar mit Farbbandkassetten aus purem Gold, die in Zittau überhaupt nicht aufzutreiben waren. Die ganze AGROS hatte diese Dinger im Einsatz und die Texte wurden blasser und blasser, während der Herr Fontaine Unmengen von Papier in sattem Schwarz bedruckte. Wie machen Sie das, fragte mich Arnfried Schurig konsterniert, ich drucke nur ein Viertel soviel wie Sie und man kann die Verträge kaum noch lesen. Ich habe ihm dann meine schwarzen Finger gezeigt. Danach waren sie noch schwärzer und Schurigs Verträge wieder gut lesbar…
zu AGROS AG und Mitarbeiter mit “Schlitzen in den Ohren” – Kapitel 1
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