Der amerikanische Botschafter Richard Grenell hat, aufgrund der Causa Relotius, den Spiegel mit einem Brief beglückt. Die Kernaussage lautet:
“Es ist eindeutig dass wir Opfer einer Kampagne institutioneller Voreingenommenheit wurden. Wir sind bestürzt über ein Betriebsklima, das dieses unverantwortliche Verhalten begünstigt hat. Die anti-amerikanische Berichterstattung des Spiegel hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen; seitdem Präsident Trump im Amt ist, stieg diese Tendenz ins Uferlose.
Wir sind besorgt, dass die Leitung des Spiegel diese Art der Berichterstattung forciert und dass die Reporter offenkundig das liefern, was die Unternehmensleitung verlangt.”
Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzusetzen. Allerdings verkennt Richard Grenell meiner Meinung den, durch tausende pro Merkel und Migrationsreportagen entstandenen, vorauseilenden Gehorsam deutscher Journalisten nahezu aller großen Medien. Die haben nämlich zu einem Großteil das Recherchieren und Hinterfragen verlernt. Am liebsten schreibt man ab und heult systemkonform im Chor. Natürlich wissen alle welche Erwartungshaltung das jeweilige Unternehmen b.z.w. der jeweilige Redakteur hat…
Man beachte die kontroversen Debatten zu Syrien, Skripal, Klima, Migration, Chemnitz, Migrationspakt, Trump… welche alle in den deutschen Leitmedien im wesentlichen nicht stattfanden.
Die Antwort des Spiegel:
Tatsächlich hat einer unserer Reporter Berichte weitgehend erfunden, darunter auch Berichte aus den USA. Wir entschuldigen uns bei allen amerikanischen Bürgern, die durch diese Reportagen beleidigt und verunglimpft wurden. Uns tut das sehr leid. Das hätte niemals passieren dürfen.
Hier haben unsere Sicherheits- und Kontrollsysteme versagt. Wir arbeiten hart daran, diese Dinge aufzuklären und unsere Verfahren und Standards zu verbessern…
Es gibt beim SPIEGEL keine institutionelle Voreingenommenheit gegenüber den USA. Sie deuten an, dass es auch in anderen Fällen eine fehlerhafte Berichterstattung über Ihr Land gegeben habe. Nennen Sie uns bitte diese Fälle, wir gehen dem umgehend nach.
Hochachtungsvoll
Dirk Kurbjuweit, stellvertretender Chefredakteur DER SPIEGEL
Trump-Bashing wird auch hier wieder deutlich, könnte vielleicht mal ein Redakteur von einer ihrer führenden US-Medien bitte Twittern "Merkel muss weg". Auf den Aufschrei unseres "glorreichen" Mainstreams wäre ich nämlich wirklich gespannt. https://t.co/vRB4izkSNI
— Gerald Fontaine (@grauhaupt) December 22, 2018
Ich erinnere mich beispielsweise noch an diesen Fall im @sternde: https://t.co/VOB3tU5I3Z
— Aras-Nathan (@Aras_Nathan) December 22, 2018
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