Hanau – wieder ein Verrückter

(c) Rolph Rune

Der Täter heißt Tobias Rathjen, er war 43 Jahre alt. Nach seiner Irrsinnstat in Hanau brachte er zum Schluss seine 71-jährige Mutter und sich selbst um. Zuvor hatte er am Mittwochabend gegen 22 Uhr in der Hanauer Innenstadt  mehrere Menschen mit seiner legalen Waffe – er war Sportschütze –  erschossen. Kurz darauf soll der Täter mit einem dunklen Auto zum Kurt-Schumacher-Platz weitergefahren sein. Dort erschoss und verletzte er dann ebenfalls mehrere Menschen. Es gibt wohl insgesamt sechs Verletzte, darunter eine schwer verletzte Person. Bei beiden Tatorten handelte es sich um Shisha-Bars.

Die neun Menschen, die an diesen beiden Orten getötet wurden, waren zwischen 21 und 44 Jahre alt, drei sind Deutsche, die anderen haben türkische, bulgarische, bosnische und rumänische Migrationshintergründe.

Der Mann sei zuvor weder als fremdenfeindlich bekannt gewesen noch polizeilich in Erscheinung getreten, heißt es aus Sicherheitskreisen. Das übliche Geschwurbel unserer Politiker ist schon losgegangen. Die BZ titelt: “Anschlag in Hanau: Für Aufregung sorgt ein Tweet von Ex-Verfassungsschutz-Chef Maaßen.”

SPD Parteichefin Saskia Esken sprach auf Twitter am Donnerstagmorgen von „rechtem Terror“. Ralf Stegner zu zitieren spare ich mir.   Chebli vermutet eine rechte Untat und v.Storch hat das “Manifest” gelesen.

Als Nachlass hinterließ Tobias Rathjen nämlich auf seiner (inzwischen gesperrten) Webseite ein “Skript mit Bildern”.

Und wieder ein Manifest:

Einleitung

Dies ist eine Botschaft an das gesamte deutsche Volk!
In diesem Schriftstück werde ich schildern, was mir in meinem Leben wiederfahren ist und warum dies jeder Deutsche wissen muss, ganz gleich, wie lange es auch dauern mag, bis meine Botschaft als wahr und richtig bestätigt wird. Bevor ich beginne, möchte ich folgende wesentliche Erklärung voranstellen:

Im Mittelpunkt meiner Botschaft steht die Tätigkeit eines sogenannten „Geheimdienstes“. Daher möchte ich vorab genauer beschreiben, was ich damit meine. Ich bin ein normaler Bürger, das heißt, ich bin weder Geheimdienstmitarbeiter, noch habe ich jemals für eine Geheimdienstorganisation gearbeitet. Bevor ein entscheidendes Ereignis in meinem Leben eintrat, resultierte mein Wissen, was ein Geheimdienst ist, tut oder welche Mitteln und Methoden zum Einsatz kommen, aus frei zugänglichen Quellen, auch wenn ich bereits sehr früh in meinem Leben weitergehende Vermutungen hatte. Selbstverständlich wird jeder der diese liest, seine eigenen Vorstellungen mitbringen, was ein
Geheimdienst ist oder worin seine Tätigkeit besteht.
Mein Anliegen ist es, jeden darüber zu informieren, was darüber hinaus noch möglich ist, zudem, was man glaubt, was im Rahmen liegt.

1.) Zum Zeitpunkt dieser Videoaufnahme werden tausende deutsche Bürger von einem Geheimdienst überwacht.
2.) Dies geschieht, ohne dass ein konkreter Anlass besteht.
3.) Wenn ich von „überwachen“ spreche, dann meine ich damit vor allem eine akustische und eine visuelle Überwachung in der Privatwohnung, in den Räumen auf der Arbeitsstätte und sonstigen Orten an denen man sich aufhält. Ich meine somit keine Kameras, die sichtbar an
öffentlichen Plätzen oder in Geschäftsläden jeglicher Art aufgestellt sind.
4.) Es gibt Menschen, die für diesen „Geheimdienst“ arbeiten, welche in der Lage sind, die Gedanken eines anderen Menschen lesen zu können und darüber hinaus fähig sind, sich in diese „einzuklinken“ und bis zu einem gewissen Grad eine Art „Fernsteuerung“ vorzunehmen.
5.) Das was Edward Snowden vor ein paar Jahren enthüllt hat, ist dagegen ein „Kindergeburtstag“.

Wenn ich im Verlauf dieser Botschaft von einem „Geheimdienst“ spreche, dann meine ich hierbei nicht explizit einen namentlich bekannten Geheimdienst, wie z.B. den Bundesnachrichtendienst, die
CIA oder NSA, sondern vielmehr eine Organisation, die auf Basis eines Geheimdienstes operiert, offiziell namentlich aber nicht in Erscheinung tritt. Ich werde nun beschreiben, warum ich weiß, dass ich von einem Geheimdienst überwacht werde und warum die Bestätigung dessen, was ich sage extrem wichtig ist, auch wenn ich diese nun nicht mehr miterleben kann 

Den 24-seitigen Rest des Ergusses findet ihr hier. Seine Webseite http://www.tobias-rathjen.de ist inzwischen gesperrt. Aber eigentlich genügt es, wenn ihr Martin Sellner´s Zusammenfassung des “Manifestes” anseht.

Irgendwie erinnert mich das ganze ein wenig an Stephan Balliet, den Attentäter von Halle. Nein nicht in der Hinsicht Nazi oder irres Manifest.

Sondern im Hinblick darauf, dass ich schon beim Attentat von Halle dachte, der Täter hätte professionelle psychologische Hilfe gebraucht. Das selbe gilt für Hanau.

Wie immer hat unser Mainstream “klar rechtsradikale Ideologien” entdeckt und natürlich ist die AfD mal wieder schuld. Ja, Tobias Rathjen schreibt von der Vernichtung anderer Völker. Er wollte die halbe Welt ausrotten und das deutsche Volk reinigen. In diesen Überlegungen schwebt schon ein wenig nationalsozialistisches Gedankengut mit.

Trotzdem sehe ich eher einen psychisch schwer gestörten Menschen. Tobias Rathjen wurde offenbar von Wahnvorstellungen beherrscht. Er wäre in einer Psychiatrie besser aufgehoben gewesen. Wer diesen Zusammenhang verschleiert, missbraucht diese Tat eines kranken Irren für Zwecke der Tagespolitik. 

Der Täter war der Sohn des GRÜNEN Politikers Hans-Gerd Rathje und lebte mit ihm bis gestern zusammen. GRÜNE Mitschuld, denn der Vater muß von der schweren Paranoia des Sohnes gewußt haben“, schreibt Maximilian Weiher auf Twitter.

Ja, den Vater, Betriebswirt Hans-Gerd Rathjen trifft eine Mitschuld. Allerdings ist unklar inwieweit er noch geschäftsfähig ist. Der Hanauer Anzeiger schreibt nämlich unter anderem:

Zwar hätten sie bisher keine rechtsradikalen Umtriebe von den Rathjens erlebt, aber Angst haben sie trotzdem, wollen daher auch nicht lange mit der Presse sprechen. „Wenn der Vater wiederkommt, dann weiß man nicht, zu was der in der Lage ist.“ Schließlich hätte sich Hans-Gerd Rathjen auch schon mit Politikern angelegt, hat vor vier Jahren Oberbürgermeister Claus Kaminsky wegen einer angeblichen Scheinkandidatur bei der Kommunalwahl angeklagt – ohne Erfolg. Rathjen Senior soll zudem aktives Mitglied der Hanauer Grünen sein. – aktives Mitglied wurde inzwischen zurückgenommen

Aber das restliche soziale Umfeld, besonders seine “Schützenbrüder” vom Schützenverein “Diana” Bergen-Enkheim hätten etwas bemerken müssen. Und auch die Behörden haben in Sachen Zuverlässigkeitsprüfung bei Sportschützen versagt, zumal Tobias seit 2002 mindestens drei mal Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet hatte, weil er sich überwacht und verfolgt fühlte.

In den Jahren 2002 und 2004 habe er bei der Bayreuther Polizei Strafanzeige wegen “illegaler Überwachung” gestellt, 2019 habe er weitere Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft in Hanau und beim Generalbundeswalt gestellt, schreibt er in seinem Manifest. In seiner letzten Anzeige im November 2019 wandte er sich direkt an den Generalbundesanwalt Peter Frank.

Die Behörden wussten also spätestens seit November 2019 von Rathjens Verschwörungstheorien. Die WBK wurde aber nicht entzogen. Angeblich besaß er sogar einen Jagdschein.

Mein Beileid gilt den Angehörigen und ich wünsche den Verletzten gute Genesung. Ich wünsche den Politikern aller Parteien, insbesondere Cansu Özdemir von der Linken in Hamburg mehr Hirn.

Screenshot twitter

P.S. Nachtrag: 20.2.- 20:08 Uhr. Gratuliere die Welt hat nun endlich den Elefanten im Raum entdeckt:

Attentäter hatte offenbar schon vor 15 Jahren Behördenkontakt

Der Verdächtige erklärt seine Tat mit kruden Verschwörungstheorien. Nach WELT-Informationen teilte er seine Ansichten tatsächlich bereits vor vielen Jahren mit deutschen Sicherheitsbehörden.

P.P.S.: 23.2. Das BKA hat ein Hinweisportal zu Hanau geschaltet. Offenbar sind die Vorfälle noch nicht so klar, wie in den Medien dargestellt. https://www.bka.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/Kurzmeldungen/200221_BAOHanauHinweisportal.html

Nachtrag 1 Jahr später:

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Über Gerald Fontaine 1569 Artikel
In Anlehnung an Annalenas Lebenslauf: Gerald wurde in Zittau geboren. Er studierte zunächst an der Polytechnischen Oberschule 10 Jahre lang den glorreichen Sieg der Oktoberrevolution und die Vorzüge der Diktatur des Proletariats...... steckbrief-fuer-das-publikum Ja, das isses. Informatiker mit polnisch zuerkanntem Doktortitel, sozial engagiert, Journalist, Politiker, Jurist, Wirtschaftskapitän. Wählt mich! Ich hab die Haare schön. Auch zu finden bei Publikum

4 Kommentare

  1. “In diesen Überlegungen schwebt schon ein wenig nationalsozialistisches Gedankengut mit.” Bist du bescheuert? Hast du überhaupt das ganze Manifest gelesen oder dir nur die Teile raus gesucht, die dir indn Kram passen?
    Er spricht von Vernichtung ganzer Völker.

    Bildung tut nicht weh. Nutze Sie. Flachwichser

    • Wenn Du den Beitrag gelesen und nicht nur wütend überflogen hättest, wäre Dir aufgefallen dass ich schrieb: “Ja, Tobias Rathjen schreibt von der Vernichtung anderer Völker. Er wollte die halbe Welt ausrotten und das deutsche Volk reinigen.”
      “Nutze Sie Flachwichser” ist übrigens orthografisch nicht korrekt. Bildung könnte helfen.

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