Mischas langer Schatten

(c) FinisNoXx
“Wir haben nicht nach den Regeln eines Mädchenpensionats oder von Herrn Knigge oder der Heilsarmee gehandelt.”

Markus “Mischa” Wolf‏


Nein. Das hat er nicht.

Und es ist seiner ganz speziellen Art geschuldet, dass er von ‚WIR‘ sprach. Denn in der Wirklichkeit gab es in Generaloberst Wolfs Welt kein WIR. Er war das Gehirn der Abteilung ‚AUSLANDSAUFKLÄRUNG‘ der Staatssicherheit und der mörderische Arm gleich dazu.

Für sehr lange Zeit.

Und egal wie viele Menschen, egal wo auf der Welt für ihn arbeiteten, sie waren alle seine Marionetten. Erstarrt vor Angst. Immer in Panik. Nicht nur in der DDR (da allerdings ganz, ganz leise) wurde spekuliert, dass selbst seine Chefs, ja – selbst Honecker Angst vor ihm hatten.

Es wird wohl so gewesen sein.

Er holte die Menschen zu sich. Und wenn sie wiederkamen war nichts mehr von ihnen da. Nein. Mischa Wolf erfand die Methode ‚Huren-Spionage‘ nicht. Das ist wahr. Die gab es belegtermaßen schon im Babylonischen Reich. Und, wie ich vermute, auch schon in der Steinzeit.

Allerdings hat Wolf daraus eine gut florierende Erpressungs- und Angst-Industrie kreiert. Die noch lange nach seinem Tod – in Form der gesammelten Daten in den Stasi-Akten der Gauck-Behörde – weiter funktionierte.

Er war in jeder Hinsicht ein außergewöhnlicher Mann.

Er spielte Violine, hatte jeden Klassiker gelesen, liebte Opern, sprach viele Sprachen, galt als Womanizer, äußerst charmant, belesen und gebildet.

Und er war der größte Zuhälter in Staatsdiensten, den es je gegeben hat; ordnete Mord, Verrat und Vernichtung ebenso leicht an wie er Don Giovanni mitsummte und blieb über Jahrzehnte hinweg das gefürchtete Phänomen des absoluten Dunkels der Geheimdienst-Welt.

Die Wahl seiner Mittel war einfach, uralt, erprobt und doch hoch effizient. Sein Heer aus Huren und Hurerichen (ja, ich bin immer für Gleichberechtigung)spionierten ihre anvisierten Opfer gründlich aus, notierten ihre Schwächen, Vorlieben und besonders ihre vordergründig schamhaft verborgenen Defizite- – um genau die zu gegebener Zeit gegen sie zu verwenden.

Kamen West-Politiker in die DDR – umso besser. Mit genauen Informationen versehen, machte sich Wolfs Sex-Drugs&Mord-Geschwader auf den präzise vorgeplanten Weg – in die verwanzten, mit Kameras gespickten Hotel-Zimmer der angepeilten Opfer.

Der eine stand auf kleine Jungs und Koks?

Kein Problem!

Die andere fand sich hässlich und träumte von einem Märchenprinzen, der sie in Fesseln legte?

Machbar.

Der nächste wollte gewindelt und geschlagen werden?

Wolfs dienstbare Geister aus seinem Grusel-Paradies in der Normannenstraße machten es möglich. Und kamen die Anvisierten mal nicht Zeit-passend in die DDR, kamen ihre Versuchungen eben zu ihnen.

So stürzten Brandt, NATO-Generäle, CDU-Politiker, FDP-Größen und Wirtschafts-Bosse und ungezählte normale Menschen über Wolfs kleine Schatten. Erpresst, bestochen, vernichtet – weggeworfen.

Wenn sie nicht mehr nützlich waren.

Während der ganzen Zeit hielt sich Wolf IN der DDR die schlimmsten Mörder jener Zeit als eine Art potentiell nützlicher Haustiere. Mit Gefährdungs-Potential, das ihn nicht störte. Ob RAF-Massenmörder, Auftrags-Killer wie Carlos (Ilich Ramírez Sánchez), international gesuchte Drogen- und Waffenhändler, Attentäter, Diktatoren, selbst Bankräuber. Alles Abartige, das aus gutem Grund das Licht der Öffentlichkeit scheuen musste hatte unter Wolfs Fittichen Platz.

Aber auch Spießbürger, wie der Vorsitzende der in der Bundesrepublik verbotenen KPD, Max Reimann, fanden ihr scheinbar sicheres Plätzchen. In Reimanns Fall fatalerweise direkt neben Wolfs Villa. Was Reimanns Kater Wasja bald zum Verhängnis wurde. Denn Wolf, dessen Cocker-Spaniel Angst vor Katzen hatte, holte Jäger und ließ seinen Hund zur Katzen-Jagd abrichten. So endeten nicht nur unzählige Übungs-Katzen. Sondern auch Wasja.

Und Wolf hatte eine Party-Anekdote mehr.

Wohlgemerkt auf den Partys der Reichen und Politiker im Westen. Ja, Generaloberst Wolf fühlte sich schon bald nach dem Untergang der DDR nirgends wohler als in der Berliner Gesellschafts- und Kulturszene.

So bereicherte er mit seiner Anwesenheit unter vielen anderen ähnlichen Events auch die mehr als 400 Gäste aus Politik, Wissenschaft und Kultur zählende Vernissage zu Ehren des Malers Günter Scharein in der Berliner Unternehmenszentrale der Wall AG.

Zusammen mit (dem damaligen) Vizekanzler Franz Müntefering (SPD), dem ehemaligen Regierenden Bürgermeister Klaus Schütz (SPD) und Eberhard Diepgen (CDU) sowie dem Vorsitzende der Bundestagsfraktion Die Linke/PDS, Gregor Gysi. Die Ausstellung hatte Claudia Wall realisiert, Ehefrau von Firmenchef Hans Wall – und Tochter von Wolfs dritter Ehefrau Andrea.

Er war ein begehrter Gast.

Er hatte sie alle in der Tasche.

Ein Gentleman-Spion, wie er sich selbst gern mit feinem Hohn bezeichnete. Es ging ihm gut. Nachdem er 1989 gemächlich nach Österreich geflohen war. Doch er kam bald zurück und stellte sich lächelnd seinen Anklägern. Die ihn stockend und ängstlich blickend zu 6 Jahren (!) Haft verurteilten, die er jedoch – angeblich aufgrund seines Alters – niemals antreten musste.

Zwei Jahre später entschieden die sicher auch vielgereisten Herren des Bundesverfassungsgerichts in einer Grundsatzentscheidung ganz überraschend, dass Mitarbeiter Wolfs, die ihre Verbrechen von der DDR aus begangen hatten, nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden durften. Da alle ihre Taten im Auftrag des souveränen Staates DDR und im Einklang mit den dortigen Gesetzen erfolgt waren.

Wolfs Gesetz.

Scheiß auf die Opfer.

Und selbstverständlich wurde auch das Urteil gegen Wolf aufgehoben. Nach verstörten internationalen Protesten schlidderte die Bundesstaatsanwaltschaft von einem peinlichen Versuch zum nächsten – es so aussehen zu lassen als wollten sie den ihnen haushoch überlegenen Wolf, den Initiator so vieler grauenhaften Untaten doch noch irgendwie zur Rechenschaft ziehen.

Es klappte nie.

Denn schließlich gab es zu diesem Zeitpunkt schon die GAUCK-Behörde. Dieses Arsenal hunderttausender Akten. Nicht nur von Widerstandskämpfern und Opfern solcher Figuren wie Wolf. Nein. Dort lagerten auch die Akten all jener, die Wolf hatte in die Falle laufen lassen.

Und so kam – urplötzlich und für die meisten nicht nachvollziehbar – die junge Merkel an die Macht. Merkel. Enge Freundin von Gauck. Und Karrieristin in DDR-Zeiten. Belacht, veralbert und nicht ernst genommen.

Doch dann verschwanden sie alle von der politischen Bühne. Die lachenden Herren Kohl, Schäuble, Mayer, Merz, Stoiber, Oettinger, Koch, Wulff, die ganze FDP und SPD. Ja. Die Liste der Opfer ist lang.

Wenn ich auch keinen davon bedaure.

Wolfs Erben, ebenso faschistisch-diktatorisch-mörderisch denkend wie er und ganz sicher in Deutschland beheimatet führen sein Werk nahtlos fort.

Wieso auch nicht.

Die ersten stammten noch aus seinem Umfeld, wurden nach seinen Methoden ausgebildet und hatten – dank ihrer westlichen Marionetten – längst wieder die Macht in Deutschland. Und auch die Macht, Wolfs verbrecherische Methoden der nächsten Generation zu lehren.

Sie alle – die alten und die jungen Wolfs-Schatten – fühlen sich so stark, so unangreifbar, dass sie nun beginnen fremde Regierungen mit eben diesen Wolf’schen Inszenierungen zu stürzen.

Beobachten, Schwächen studieren, Sex und reichlich Alkohol einsetzen und schon plappert auch der/die Misstrauischste das dümmste Zeug der Welt.

Vor allem wenn diese ‚verdeckten Rufmord-Videos‘ lange vor einer realen Polit-Karriere auf Verdacht angefertigt werden. Schließlich ist es leichter egal wen zu den blödesten Aussagen zu verführen, wenn eine aufgedonnerte Hure in “Basic Instinct”-Position fragt: Und was würdest du machen, wenn du Kanzler wirst?

Eine ganze Reihe GRÜNER hätten wie aus der Pistole geschossen geantwortet: Ich legalisiere Pädophilie!

Stegner hätte vermutlich (finster) genuschelt: Ich verbiete das Lachen!

Herr Lindner hätte träumerisch gejubelt, den gesamten Staatshaushalt für die Erforschung einer 100 %igen Haarwuchs-Pille ausgeben zu wollen und Frau Nahles …

?

Ein sich nie leerendes Buffet und allen Gegnern die Köpfe ab?

Wer weiß das schon.

Was ich jedoch ganz genau weiß – denn ich sehe es ja täglich – ist die geradezu epochale Blödheit großer Teile der deutschen Regierung und aller mit ihr verbündeten links-grün-liberalen Politiker, Medien und Anhänger weltweit, die DAS tatsächlich lauthals bejubeln.

Diesen langen Schatten des Wolfes, der es nie für nötig befand, einen Schafspelz über zu ziehen. Weil er die Schafe verachtete.

Meint ihr etwa, das wäre das einzige Rufmord-Video?

Und nur die eine Seite hätte welche? Könnte welche anfertigen? Dann seid ihr wirklich traurig dämlich. Habt von nichts eine Ahnung und kämt selbstredend niemals darauf, dass eine solche ungeheuerliche Einmischung in die internen Belange fremder Staaten am Ende immer furchtbare Folgen haben wird.

Der lange Schatten des Wolfes ist nicht allein links-grünen Verbrechern vorbehalten. Er ist eine Seuche, die sich ausbreiten wird. Warum auch nicht. Es ist beinahe unvermeidbar.

Denn wie sagte der Wolf am Ende lächelnd: Reue? Dazu sehe ich überhaupt keinen Anlass.

Und DAVON bin ich fest überzeugt.

FinisNoXx

Wie ich sehe haben hier (sicher berufenere, weil mit den Verhältnissen und Personen in Österreich vertrautere) Personen schon über dieses Thema ihre Meinungen, ihre Freude oder ihren Ärger gepostet.

Je nachdem.

Ich habe eben meine ganz eigene Sicht darauf. Die sich weniger mit den reingelegten Personen und ihren Mängeln beschäftigt als mit dem Ursprung, den Ideen-Gebern, den Auftraggebern dieser ‚Staats-Affäre‘.

Mit Wolfs Erben.

Die ihren verbrecherischen Ursprung in MEINER Welt haben.

Wie schade, dass Kanzler Kurz die Nerven verloren hat. Und – anstatt sich alle Einmischungen von außen zu verbitten und sowohl den SPIEGEL als auch die SÜDDEUTSCHE als Möchtegern-Erpresser eines ganzen Landes an den Pranger zu stellen – genauso Panik-artig rumflattert wie alle Wolfs-Opfer.

Und vor den grinsenden Augen der Erpresser sein Land ins Chaos stürzt. Zur Freude einer kleinen Clique deutscher Wolfs-Erben samt ihrer politischen Schranzen.

Und – es ist doch wirklich kaum zu glauben – auch zur Freude eines Häufleins Jubel-kreischender Österreicher. Die ihr Land offenbar wirklich lieber im Chaos sehen. Als es zu verteidigen.

Gratulation.


– Mischas langer Schatten  erschien zuerst am auf fischundfleisch.com Bitte beachtet abweichende Rechte bei Text und Bildern: für eine Nachnutzung des Beitrages bitte direkt an die Autorin wenden.

Zum Thema zu empfehlen: Drei weiße Pferde (1) und https://hubertus-knabe.de/der-fall-kahane/

 

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