Putins Krieg

Fotomontage Manfred Breitenberger

„Die Intellektuellen des Cafés des Westens machten ratlose Gesichter. Auf einmal hatte alles aufgehört, was gestern noch so wichtig gewesen war. Alles hing in der Luft. Unzählige meldeten sich freiwillig. Warum wusste keiner so recht“, schreibt der Parade-Bayer Oskar Maria Graf schafsinnig in seinem autobiographischen Roman „Wir sind Gefangene“ über seine Zeit in Berlin, den Juni 1914.

Bis zum Untergang der realsozialistischen Sowjetunion Anfang der 1990er Jahre standen sich der kapitalistische Westen und der Kommunismus feindlich gegenüber. Das Blockdenken verschwand mit dem Ende des Kalten Krieges und die Einflusssphären wurden neu abgesteckt, so konkurrieren nun die kapitalistischen Welt- und Atomächte China, Russland und die USA mit Europa um Absatzmärke und Rohstoffe. Für den Westen, für die islamische Welt wie für Russland war und ist Krieg ein legitimes Mittel zur Machtverteilung, gleichzeitig offenbaren sich China und Russland, ganz zu schweigen von der islamischen Welt als autoritäre Gegenentwürfe zum demokratischen liberalen Westen.

 

Bei der Neuaufteilung der Welt überfiel am 24.2.2022 Russlands Armee unter Wladimir Putin die Ukraine. In seiner völkischen Begründungsrede für den Krieg, sprach Putin der Ukraine einerseits jegliches staatliche Existenzrecht ab und andererseits sei die „Entmilitarisierung“ und „Entnazifizierung“ der Ukraine das vorrangige Ziel. Die Ukraine hat mit Wolodymyr Selenskyj einen jüdisch-stämmigen Präsidenten, dessen Verwandte im Holocaust ermordet wurden. Tausende Menschen fanden durch den Angriffskrieg den Tod und mehr als zweieinhalb Millionen Menschen sind seitdem auf der Flucht und haben die Ukraine in Richtung Westen verlassen. Für Putins Krieg gegen die Ukraine gibt es keine Rechtfertigung.

Wie immer stirbt in einem Krieg zuerst die Wahrheit, so sagte Olaf Scholz in seiner Rede an die Nation am 24.2.2022 um 18 Uhr: „Gerade erleben wir den Beginn eines Krieges, wie wir ihn in Europa so seit mehr als 75 Jahren nicht erlebt haben.“

Niemand in den Massenmedien widersprach, niemand macht Olaf Scholz darauf aufmerksam, dass am 24.03.1999 die damalige rot-grüne Regierung mit der NATO ihren Angriffskrieg gegen Jugoslawien, unter Missachtung des Grundgesetzes, des Völkerrechts, der Genfer Konvention, des Nato-Vertrages und gegen die 2+4 – Verträge startete. Zum ersten Male nach 1945 töteten deutsche Soldaten ausländische Zivilisten, ohne angegriffen oder auch nur bedroht worden zu sein und wieder in Jugoslawien. Allein die deutschen Tornados flogen in knapp drei Monaten aus sicherer Entfernung, bei der Zerschlagung Jugoslawiens, 390 Einsätze und schossen 244 Harm-Raketen ab, benutzten radioaktive Munition um die faschistische albanische UCK in ihrem „Freiheitskampf“ zu unterstützen. Die NATO zerstörte 60 Brücken, 110 Krankenhäuser, 480 Schulen, 365 Klöster, die Strom und Wasserversorgung und 121 serbische Industriebetriebe. Die großen Chemiezentren in Pančevo, Novi Sad und Bor wurden vorsätzlich bombardiert um eine Umweltkatastrophe auszulösen. Das auslaufende Öl in Pančevo brannte zwei Wochen. In Novi Sad liefen 80.000 Tonnen Öl aus und 20.000 Tonnen verbrannten. Eine riesige Wolke aus Ruß, Teer, Ölpartikeln, Schwefeldioxid und Stickoxiden lag über der Stadt. Am 8. Juni, kurz vor Waffenstillstand zerstörte die NATO das serbische Chemiezentrum in Pančevo völlig. So zog eine 20 Kilometer lange Giftgaswolke mehr als zehn Tage über die Vororte von Belgrad in die Gemüse- und Kornkammern Serbiens. 40.000 Menschen wurden evakuiert. Allein die Konzentration des Vinylchlorids stieg zeitweise auf das 10.600-Fache des internationalen Grenzwertes. Serbien hat heute die europaweit meisten Fälle von Lungenkrebs und über 10.000 Menschen fanden durch den völkerrechtswidrigen rot-grünen NATO-Angriffskrieg von 1999 den Tod.

Die aktuelle einseitige Berichterstattung zum Ukraine-Krieg erinnert an die Zeit vor der Zerschlagung Jugoslawiens und die Kriegsbegeisterung vom Sommer 1914. Die Grünen und die SPD entdecken ihre große Liebe zum Frieden immer dann, wenn sie gerade keinen Angriffskrieg vom Zaun gebrochen haben. Gleichzeitig wächst die Bereitschaft in der deutschen Bevölkerung in einer Art patriotischem Rauschzustand in diesen Krieg einzutreten. Wie 1914, als der Kaiser rief und alle kamen, sind sich so gut wie alle einig, vom Verschwörungsideologen Boris Reitschuster bis zum CDU Vorsitzenden Friedrich Merz, von der NATO-Linken bis zur FDP, von der ARD bis zu RTL, vom Spiegel bis zur FAZ, die Russen kommen und sie müssen gestoppt werden mit härtesten Sanktionen, mit an Einseitigkeit kaum zu überbietenden Talksendungen, Zeitungsartikeln, sowie Nachrichtensendungen und mit allen möglichen militärischen Mitteln. Putin mit seiner Atommacht muss in die Enge getrieben werden bis er aufgibt oder von aufrechten Tyrannenmördern erledigt wird. So forderte, neben vielen anderen, der US-Senator Lindsey Graham die Russen auf, Putin zu töten.

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck, ausgestattet mit lebenslangen Bezügen bis zum Lebenssende, fordert den völligen Stopp der Energieeinfuhren aus Russland. Sein Appell „Frieren für die Freiheit“ dürfte ihn selbst freilich nicht betreffen. Aus dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz redete es am 4. März: „Es kann eine Situation geben, in der auch die Nato nachdenken muss, Putin zu stoppen.“ Es gebe Entwicklungen, die dazu „geradezu zwingen“. In der ARD-Talksendung „Hart aber fair“ forderte, neben vielen anderen Lohnschreibern in den restlichen Medien, wie auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, die Journalistin Gesine Dornblüth am 7.3.2022 eine Flugverbotszone um russische Luftangriffe zu verhindern. Dass eine Flugverbotszone unweigerlich zu Kampfhandlungen zwischen der NATO und Russland führen, also ein 3. Weltkrieg oder ein Atomkrieg droht, war dieser Frau vermutlich nicht bewusst.

Die Bayerische Staatsoper trennte sich von Anna Netrebko, die russische Sängerin habe sich nicht ausreichend von Wladimir Putin distanziert und zuvor hat die Stadt München bereits den Dirigenten Waleri Gergijew aus demselben Grund freigestellt. Im Saarland wurde ein mehrfacher Familienvater aufgrund seiner russischen Herkunft entlassen. Russische Geschäfte werden in Deutschland beschädigt, ihre Schaufenster mit Parolen beschmiert. In den „sozialen“ Netzwerken sind vermehrt Aufrufe wie „Russenpack, haut endlich hier aus Deutschland ab“ zu lesen. Russische Schüler werden in Deutschland gemobbt und auf die internationale Lomonossow-Privatschule in Berlin wurde ein Brandanschlag verübt. Es dürfte nicht mehr lange dauern bis Dostojewski, Tolstoi, Gogol, Puschkin und Tschechow aus den deutschen Buchläden verbannt werden.

In den „sozialen“ Netzwerken tauschen Nato-Linke ihre Profilbilder mit Ukrainefahnen, bemalen ihre Gesichter in den Farben der Ukraine. Ein „ideologiekritischer“ Dennis Sch. beispielshalber ruft heldenhaft für seinen Kampf gegen den Russen dazu auf sich der Ukrainische Armee anzuschließen. Ein grenzdebiler „Ideologiekritiker“ kämpft seit nun beinahe einem Jahrzehnt in Facebook für die Freiheit der Ukraine und fordert neben schärfsten Sanktionen gegen Russland, Waffen für die Ukraine und den Eintritt der Nato in den Krieg. Einen Atomkrieg würde er dafür in Kauf nehmen. Sinngemäß meinte der Maidan-Unterstützer, unter dem Beifall seiner Gesinnungsgenossen versteht sich, er wundere sich über sich selbst, dass er keine Angst mehr davor habe im atomaren Feuer zu verglühen. Waldemar P. ruft zum Waffenkauf für die „heldenhaften Kämpfer an allen Fronten auf“, er meint „Fluchtursachen bekämpfen heißt die ukrainische Armee stärken.“ Ein Bastian B, ein postkolonialer linker Holocaustrelativerer und fanatisierter Maidan-Adept setzt den Holocaust mit dem Sklavenhandel auf eine Stufe und postet in Facebook unermüdlich und aufopferungsvoll für seine ukrainischen Kameraden täglich an die hundert Kommentare.

Je länger der Krieg dauert umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass die Profilbilder dieser fanatisierten Nato-Linken in Bälde mit dem Konterfei des antisemitischen Massenmörders Stephan Bandera „geziert“ werden. Der „Volksheld“ Stephan Bandera spielt für das Nation-Building der zweigeteilten Ukraine die wohl entscheidende Rolle.

Noch vor dem Einmarsch der deutschen Truppen am 22. Juni 1941 verübte der antisemitische Massenmörder Stepan Bandera mit seiner OUN ein Massaker in Lemberg mit über 7.000 ermordeter Juden und Kommunisten. Banderas OUN war an vielen Judenpogromen beteiligt, in der Schlucht von Babij Yar zwischen dem 29. und 30. September wurden mit Beteiligung der OUN mehr als 33 000 Juden, überwiegend Frauen, Kinder und Alte erschossen. Alleine in Lemberg wurden 400.000 Juden und 140.000 russische Gefangene ermordet. Seit der ukrainischen Unabhängigkeit 1991 wurden um die 50 lebensgroße Statuen oder Büsten von Stepan Bandera in der Westukraine erbaut. Das Bandera-Denkmal in Lwiw misst sieben Meter vor einem 30-Meter-Bogen. In Iwano-Frankiwsk beispielsweise ist ein Bandera-Denkmal auf einem 4,8-Hektar-Areal errichtet und neben den Denkmälern und Tafeln wurden Hunderte von Straßen nach Stephan Bandera benannt. Der Bandera-Kult manifestiert sich zudem in sechs Bandera-Museen an mit seinen Lebensphasen verbundenen Orten. Im Jahr 2009, zum 100. Geburtstag von Bandera wurde im ehemaligen Lemberg, dem Ort seiner grausamsten Verbrechen, eine Briefmarke mit dem Konterfei des antisemitischen Massenmörders herausgegeben. Im Jahr 2018 fasste das ukrainische Parlament den Beschluss, den Geburtstag von Stephan Bandera zum nationalen Feiertag zu erklären. Die westukrainische Stadt Lwiw verkündete das Jahr 2019 zum „Bandera-Jahr“. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk, bekannt für seine maßlose Rhetorik als Dauergast in unzähligen deutschen Talksendungen, legt regelmäßig Blumen auf das Grab des antisemitischen Massenmörders Stephan Bandera in München.

Zur Vorgeschichte dieses Krieges gehört freilich auch die seit 1991 begonnene Expansion der NATO in Richtung Osten. Wie wohl die USA reagieren würden, wenn Mexiko eine militärische Allianz mit Peking bilden würde? Wie viele Sekunden würde es dauern, bis die USA dort einmarschieren würden? Die Antworten darauf geben die Kuba-Krise von 1962 und die Invasion der USA in Grenada vom Oktober 1983. Gab es etwa damals Sanktionen gegen die USA? Gab es irgendwann Sanktionen gegen die vielen Kriege der USA? Der große amerikanische Historiker und Diplomat George F. Kennan geißelte die NATO-Osterweiterung bereits 1997 als „schicksalhaften Fehler“, John Mearsheimer, der herausragende Vertreter der „realistischen Schule“ sieht die aktuelle Zuspitzung auch als „direkte Folge der närrischen Entscheidung der USA und ihrer Verbündeten, die Ukraine in die Nato bringen zu wollen.“ Henry Kissinger, Rovert McNamara, Samm Nunn, Paul Nitze, George F. Kennan bis hin John Mearsheimer, sie alle haben sich gegen eine Aufnahme der Ukraine in die Nato ausgesprochen. Peter Scholl-Latour schrieb bereits 2007 in seinem Buch „Russland im Zangengriff: Putins Imperium zwischen Nato, China und Islam“: „Hatten Amerikaner und Deutsche denn wirklich geglaubt, der russische Präsident, der durch die harte Schule des KGB gegangen ist, werde passiv zuschauen, wie Washington und Brüssel eine politische „Einkreisung und Isolierung“ seines Landes betrieben, und diese gefügig hinnehmen?“

Im Jahr 2010 hat die Konrad-Adenauer-Stiftung Vitali Klitschko beauftragt, in der Ukraine eine rechtskonservative Partei, die Udar (Schlag) zu etablieren. Wenige Jahre später meinte Dr. Andreas Schockenhoff von der CDU am 9. April 2014 im Bundestag: „Nicht zuletzt befinden wir uns mit Russland in einem geostrategischen und systemischen Wettbewerb um die Ukraine.“ Der von den USA und Deutschland geplante und finanzierte Sturz der gewählten prorussischen Regierung auf dem Maidan im Jahr 2014 und der Krieg des faschistischen Asow-Regiments, ausgestattet mit Hakenkreuzen auf den Stahlhelmen, mit weit über 10.000 Toten, darunter viele Kinder wird in den westlichen Medien stillschweigend hingenommen. Im Jahr 2014 unterstützten 400 US-Söldner des Militärdienstleisters Academi den Kampf der ukrainischen Armee gegen die Separatisten in der Ostukraine. Auch der Umstand, dass Wolodimir Selenskij am 1.12.2021 im ukrainischen Parlament Dmitro Kozjubailo, dem Kommandeur der faschistischen Organisation „Rechter Sektor“, wegen dessen Heldenmuts in der Ostukraine den Titel „Held der Ukraine“ verlieh, schaffte es nicht in die Tagesschau oder ins Heute-Journal. Bereits 1996 prophezeite Samuel P. Huntington in seinem Standardwerk „Zusammenprall der Kulturen“ die Abspaltung der Ostukraine und der Krim in Richtung Russische Föderation. Intensiviert wurde diese Spaltung von außen und durch politische Entscheidungen im ukrainischen Parlament, wie zum Beispiel das im letzten Jahr vollzogene Sprachengesetz, welches die russische Sprache in der Ostukraine massiv zurückdrängen soll.

Die Chancen diesen Krieg zu verhindern wurden nicht genutzt. Als Emanuel Macron, einer der wenigen glaubwürdigen Politiker Europas, einen letzten Versuch unternahm, war es offensichtlich zu spät. Die Würfel sind mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine gefallen. Die bisher überwiegend russlandfreundliche Ostukraine wird Putin diesen Krieg kaum verzeihen. Putin und die Welt haben die russische Armee offensichtlich überschätzt und die Aufrüstung der Ukraine in den letzten Jahren unterschätzt. In der neuen Weltordnung werden sich die wirtschaftliche und militärische Weltmacht China mit Russland als beinahe unerschöpflicher Energielieferant feindlich den USA mit Europa gegenüberstehen. Russland wird seine Rohstoffe an China verkaufen und ein wichtiger Absatzmarkt für China werden und Europa wird sich nach neuen Lieferanten umsehen. Deutschland wird seine überlebenswichtigen Rohstoffe aus den „demokratischen“ Musterländern Katar und Iran beziehen, gepaart mit dem bis vor kurzem noch als umweltschädlich titulierten Frackking-Gas aus den USA. Katar unterstützt diverse islamistische Terrorgruppen wie die Hamas zur Vernichtung Israels und Frauen sind dort Menschen zweiter Klasse. Der islamfaschistische Iran, in dem Frauen wegen außerehelichem Geschlechtsverkehr gesteinigt und Homosexuelle an Baukränen erhängt werden, kündigt tagtäglich an Israel zu vernichten. Der von den USA und Deutschland ausgehandelte Atom-Deal bringt das Geld für die weitere Unterdrückung seiner Bevölkerung und den Iran seinem Hauptziel der Vernichtung Israels näher.

Israel mit seinen führenden Politikern war und bleibt der Fels in der Brandung. Bei der Zerschlagung Jugoslawiens stimmte Israel keineswegs in den Chor der Nato-Kriegsverbrecher ein. Der damalige Außenminister, der großartige Ariel Scharon, warnte vor der albanischen Kosovo-Autonomie, er warnte vor einem „Zentrum des islamischen Terrors.“ Ariel Sharon kritisierte die NATO-Bombardierung Jugoslawiens als einen Akt des „brutalen Interventionismus.“ Während der NATO-Bombardierung sagte Elyakim Haetzni, die Serben sollten die ersten sein, die israelische Hilfe erhalten. Israel hat trotz UN-Embargo Waffen an Serbien geliefert und Israel hat gegen den westlichen Mainstream seine Botschaft in Serbien unmittelbar nach dem Krieg eröffnet.

Es gibt viele Parallelen zwischen dem Krieg in der Ukraine und der Nato-Bombardierung für die „Befreiung“ des Kosovo und offensichtlich sind es wieder die israelischen Politiker die ein gutes Gedächtnis haben. Seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine versucht die Regierung Bennett keine der Konfliktparteien verärgern. Zum Ärger der USA beteiligt sich Israel nicht an den internationalen Sanktionen gegen Russland und will auch keine militärische Hilfe für die Ukraine leisten. So lehnte Israel eine Lieferung des israelischen mobilen Raketenabwehrsystems Iron Dome an die Ukraine vergangene Woche ab und konzentriert sich auf humanitäre Hilfen. Jerusalem wäre der perfekte Ort für Friedensverhandlungen.

Im Februar 2022 besuchte die deutsche Außenministerin Baerbock Israel. Auf ihrem Instagram-Account war zu lesen: „Ich bin noch tief berührt von meinem Besuch in Yad Vashem. Aber nun kommt endlich wieder die Sonne raus“. Neben diesem ekelhaften und entlarvenden Fauxpas, der die Heuchelei der deutschen Politik offenlegt, erklärte Frau Baerbock naturgemäß und selbstbewusst den Juden, dass die Siedlungspolitik im Westjordanland unvereinbar mit dem Völkerrecht sei und dass Deutschland sich selbstverständlich für die Neuauflage des Atomdeals mit dem Iran einsetzen werde.

Anfang März traf sich Annalena Baerbock mit dem türkischen Amtskollegen Mevlut Cavusoglu und bedankte sich für „die starke deutsch-türkische Partnerschaft! In der Russland-Krise stehen wir zusammen.“ Der aktuelle Angriffskrieg der Türkei gegen die Kurden in Nordsyrien, die Tötung tausender Zivilisten und die weitgehende Zerstörung von zahlreichen Städten kamen nicht zur Sprache, ganz zu schweigen von irgendwelchen Sanktionen gegen die Türkei.

Das „Dreamteam“ Blinken-Baerbock wird den Iran-Deal gegen Israel und für die iranische Atombombe zum Abschluss bringen. Im Zweifel muss sich Israel um neue Bündnispartner umsehen, denn es steht zu befürchten, dass die aktuellen „israelkritischen“ Politiker aus Europa und den USA Israel für ihre Expansion gegen Osten und ihren Kampf gegen Russland opfern werden. Es ist eigentlich müßig zu erwähnen: Annalena Baerbock und mit ihr die Grünen agitieren seit Jahren, wie keine andere Partei gegen die Energielieferungen aus Russland.

Je rigoroser die Sanktionen gegen russisches Erdgas und Erdöl ausfallen werden, umso mehr westliche Abhängigkeit entsteht zu antisemitischen Ländern wie Katar oder Iran. Je mehr Geschäfte Deutschland mit dem Iran und Katar macht umso größer wird die Bedrohung für Israel. Im besten Fall sind die Forderungen nach härteren Sanktionen gegen russisches Gas und Erdöl nur unverantwortlich und dumm, im wahrscheinlicheren Fall sind sie antisemitisch. Die vielfach geäußerte Solidarität der Bundesregierung und der NATO-Linken mit Israel ist von daher nur geheuchelt und eine leere Worthülse.

Die neuen Palästinenser sind für sehr viele Deutschen aktuell die westlich orientierten Ukrainer. Fast an jeder Straßenecke sieht man Ukraine-Fahnen oder blau-gelbe Banderolen um Bäume. Der Grund dafür dürfte auch in der Vergangenheit liegen. Wie die Deutschen den Juden Auschwitz nie verzeihen, so werden sie der Sowjetunion die 27 Millionen durch Nazideutschland in einem rassebiologischen Vernichtungskrieg ermordeten sowjetischen „Untermenschen“ niemals verzeihen. Nach zwei angezettelten Weltkriegen, lechzen viele Deutsche nach Wiedergutwerdung. Die deutschen Gutmenschen sind der Auffassung, sie hätten die besten Startbedingungen, wenn es um den ersten Platz unter den Weltfriedensstiftern geht, frei nach der jesuitischen Devise, dass nur ein großer Sünder das Zeug zum großen Moralisten habe.

Damit das Morden und das Leid endlich aufhört bedarf es aktiver und ernsthafter Diplomatie! Besser spät als nie. Putin in die Ecke zu drängen bringt nicht die Lösung. Den Sanktionen werden Gegensanktionen folgen, dass die deutschen Firmen in Russland enteignet werden, dürfte das geringste Problem für die europäische Wirtschaft sein. Dem geschichtsvergessenen Bundeskanzler Olaf Scholz sei zugestanden, dass er gegen die Widerstände der Grünen, unzähliger Lohnschreiber, des vertrottelten Mainstreams und der grenzdebilen Nato-Linken versuchen wird den Dritten Weltkrieg zu verhindern. Unglücklich das Land das solche Helden nötig hat.

Und weil mehrfach besser hält wiederhole ich, was ich am 22.02.2022 geschrieben habe: Sollten irgendwann deutsche Soldaten wieder auf Russen schießen, dann sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Grünen in der Regierung. Dieser Tag wird schneller kommen als der Spritpreis wieder unter einen Euro fällt. Der Schoß ist fruchtbar noch aus dem das kroch.

Gleichzeitig veröffentlicht bei Mission Impossible

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