Die Geschichte hinter dem Russland-Ukraine-Krieg – Die Obama Jahre

Jäger bei der Pirsch nach phantastischen Tierpanzerwesen...

DIE OBAMA-JAHRE

Präsident Barack Obama hat den gleichen destruktiven Weg wie seine Vorgänger eingeschlagen. Zunächst einmal setzte seine Regierung die NATO-Erweiterung fort, indem sie die Balkanstaaten Albanien und Kroatien in das Bündnis aufnahm.

Nachdem er und seine Außenministerin Hillary Clinton so viel Aufhebens um ihren versuchten so genannten Reset” mit Russland gemacht hatten, machten sie den neuen russischen Präsidenten Dimitri Medwedew zum Trottel, indem sie ihn anlogen, damit er die Libyen-Kriegsresolution 2011 im UN-Sicherheitsrat unterstützt. Obamas Regierung behauptete, sie wolle nur eine “Flugverbotszone” einrichten, um die Zivilbevölkerung in Bengasi im Osten Libyens zu schützen – gegen die angebliche Drohung, Gaddafi wolle die gesamte Zivilbevölkerung dort abschlachten, was ein lächerlicher Schwindel war. Dann nutzten sie die Resolution als Deckmantel, um einen neunmonatigen Regimewechsel-Krieg im Namen der libyschen Veteranen des Zweiten Irakkriegs zu beginnen – derjenigen, die dort für Al-Qaida im Irak gekämpft hatten: die Libysche Islamische Kampfgruppe und Ansar al-Scharia, die dazu beigetragen haben, das Land in den zehn Jahren seither in eine Zone des freien Feuers zu verwandeln. Dies diskreditierte den scheinbar leichtgläubigen Schwächling Medwedew und führte zu Putins früher Rückkehr ins Präsidentenamt.

Putin beschuldigte die Obama-Regierung, die Proteste der Dissidenten bei den russischen Parlamentswahlen 2011 zu finanzieren. Außenministerin Hillary Clinton prangerte die Wahlen zwar als unfair an, und das Außenministerium gab gegenüber den Medien zu, dass es und verbündete Nichtregierungsorganisationen Geld für die Förderung des demokratischen Prozesses ausgaben, schwor aber, dass keine ihrer Aktivitäten irgendeine Partei begünstigte.

Dennoch half Putin Obama 2013 dabei, einen umfassenden Krieg gegen die Assad-Regierung in Syrien zu vermeiden, indem er die Vernichtung aller Chemiewaffenbestände aushandelte, und er half auch dabei, Druck auf Ayatollah Chamenei auszuüben, damit dieser die Bemühungen des iranischen Präsidenten Hassan Rouhani unterstützt, das Atomabkommen von 2015 mit den USA und dem UN-Sicherheitsrat auszuhandeln.

In der Ukraine wurde 2014 die demokratisch gewählte, russisch geprägte Regierung in einem gewaltsamen, von den USA unterstützten Straßenputsch gestürzt – der “krasseste Putsch der Geschichte”, so George Friedman von Stratfor. Der Umsturz wurde von Neonazis des Rechten Sektors und der Svoboda-Partei angeführt. Nachdem Präsident Janukowitsch geflohen war, setzten die Amerikaner Marionetten an die Stelle seiner Regierung.

Als die neue Regierung drohte, die russische Schwarzmeerflotte aus dem Marinestützpunkt Sewastopol auf der Krim zu vertreiben, reagierten die Russen mit der Beschlagnahme der gesamten Halbinsel in einem Staatsstreich. Als russischstämmige Separatisten Regierungsgebäude in Donezk und Luhansk besetzten und sich weigerten, die Autorität des neuen Putschregimes anzuerkennen, griff Kiew an, und Moskau reagierte mit der Entsendung von Sondereinsatzkräften, um die Einheimischen bei der Abwehr des Angriffs zu unterstützen.

Darauf schallte es einstimmig in den westlichen Medien, “Die Freiheit wird durch die russische Aggression bedroht!” Aber das war nur eine weitere gleichgeschaltete Lüge. In Wirklichkeit war es ein Kampf um Einflusssphären. Die russische Einflusssphäre liegt unmittelbar vor ihrer eigenen Grenzen. Die der USA ist Global.

Seit der Jahrtausendwende hat die Russische Beteiligung an den Kriegen in der Ukraine und in Syrien die meisten zivilen Opfer gefordert. Aber es ist wichtig festzuhalten, dass in beiden Fällen die USA den Konflikt ins Leben gerufen haben — nicht Russland. In der Ukraine schickte Putin bestreitbare Spezialeinheiten in die östliche Donbass-Region, um sie zu verteidigen. Ob man das nun mag oder nicht, zwischen dem 2014 Putsch und Ende Februar 2022 sind die Russen acht Jahre lang nicht mit konventionellen Streitkräften in das Land eingedrungen und haben kein Gebiet im Osten eingenommen. Als die Donbass-Region im Februar 2015 in einem Referendum den Beitritt zur russischen Föderation beantragte, lehnte Putin dies ab. Er wollte sie nur dabei unterstützen, ihre Autonomie gegenüber dem feindlichen Regime in Kiew zu bewahren. Mehr als vierzehntausend Menschen wurden im Krieg 2014-2015 und in den seither andauernden Kämpfen auf niedriger Ebene getötet. Die überwiegende Mehrheit, etwa 80 %, waren jedoch ukrainische Zivilisten und Milizionäre, die von der Regierung in Kiew getötet wurden. Es waren nicht regimetreue Ukrainer, die von Separatisten oder russischen Invasoren getötet wurden. Aber in unseren Medien spielt die Wahrheit kaum noch eine Rolle. Was im Fernsehen zählt, ist das Narrativ. Peinlicherweise bemühen sie sich dem Fall Ukraine kaum, überhaupt ein Narrativ zusammenzuschustern. Uns werden nur endlos wiederholte Slogans wie “russische Aggression” und “russische Inbesitznahme der Krim” ohne jegliche Erklärung oder Kontext serviert.

Nun, hier ist etwas Kontext um Putins Annexion der Krim im Jahr 2014: Russland gewann die Halbinsel Krim 1783 von den Türken zurück. Es ist ein Teil Russlands, so wie Hamburg ein Teil Deutschlands ist. Russland hatte mehr als zweihunderttausend Soldaten im Zweiten Weltkrieg verloren, als sie dafür kämpften, dass die Krim nicht in die Hände der Deutschen und Rumänen fiel. Außerdem ist die Krim ihr einziger ganzjähriger Warmwasserhafen und der Sitz ihrer Schwarzmeerflotte. Man kann somit Russlands Anspruch auf die Krim nur aus vollkommener Ignoranz oder Verlogenheit bestreiten.

Warum die Krim überhaupt kurzweilig unter ukrainischer Kontrolle stand, war einfach dass der Erste Sekretär und Premierminister der Sowjetunion, Nikita Chruschtschow, sie ihnen 1954 per Dekret übergab, um die ukrainische Unterstützung für seinen Aufstieg an die Macht nach dem Tod des Diktators Joseph Stalin zu sichern. Zu diesem Zeitpunkt machte es auch keinen Unterschied wer das nominelle Eigentumsrecht an dem Land besaß, da sie ohnehin alle zuerst dem Kreml unterstellt waren.

Die Bevölkerung der Krim besteht zu etwa 60% aus Russen, 15% aus Turk-Tataren und 25% aus Ukrainern. In der Generation zwischen dem Zerfall der Sowjetunion und den Ereignissen des letzten Jahrzehnts hatte die Krim ein hohes Maß an Autonomie gegenüber der Zentralregierung in Kiew bewahrt. Doch nach dem Staatsstreich von 2014 unterzeichneten drei ehemalige ukrainische Präsidenten einen Brief, in dem sie forderten, dass Russland aus dem Marinestützpunkt in Sewastopol vertrieben wird, wo es nach dem Ende des Kalten Krieges eine gepachtete Marinepräsenz unterhalten hatte. Daraufhin wies Putin seine Armee an, ihre Stützpunkte zu verlassen und die Kontrolle über die Halbinsel zu übernehmen. Berichten zufolge wurden dabei insgesamt sechs Menschen getötet. Es ist nicht klar, wie viele von ihnen tatsächlich von russischen Marinesoldaten oder Matrosen erschossen wurden, wenn überhaupt. Schnell wurde ein Referendum abgehalten, bei dem sich die Krim-Bevölkerung mit überragender Mehrheit für den Beitritt zur russischen Föderation aussprach. Spätere unabhängige Umfragen bestätigten dieses Ergebnis. Das ist zwar schade für die Minderheit, die nicht wechseln wollte, aber wir sind hier in einem Nationalstaat und nicht bei den Freiheitstheoretikern. Eine eine solche Super-Mehrheit wie bei der Zustimmung in der Krim Wahl kommt selten vor und wird im Völkerrecht ausdrücklich anerkannt.

Putin scherzte später in einer Rede zur Erläuterung, dass:

“Ich möchte sagen, dass wir nicht gegen eine Zusammenarbeit mit der NATO sind, denn das ist sicherlich nicht der Fall. Bei allen internen Prozessen innerhalb der Organisation bleibt die NATO ein Militärbündnis, und wir sind dagegen, dass sich ein Militärbündnis in unserem Hinterhof oder in unserem historischen Territorium niederlässt. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass wir nach Sewastopol reisen würden, um NATO-Matrosen zu besuchen. Natürlich sind die meisten von ihnen wunderbare Kerle, aber es wäre besser, wenn sie zu uns kämen und unsere Gäste wären, als wenn es umgekehrt wäre.”

Präsident Obama selbst sagte gegenüber Fareed Zakaria von CNN:

“Herr Putin hat diese Entscheidung in Bezug auf die Krim und die Ukraine getroffen, nicht aufgrund einer großen Strategie, sondern weil er durch die Proteste auf dem Maidan aus dem Gleichgewicht gebracht wurde und Janukowitsch dann flüchtete, nachdem wir eine Vereinbarung zum Machtwechsel in der Ukraine ausgehandelt hatten.”

Und wie Obama weiter ausführte, so Jeffrey Goldberg von The Atlantic:

“Die Ukraine ist ein zentrales russisches Interesse, aber kein amerikanisches, so dass Russland immer in der Lage sein wird, seine eskalatorische Dominanz dort aufrechtzuerhalten.” Obama führte hinzu: “Tatsache ist, dass die Ukraine, die kein NATO-Land ist, für eine militärische Vorherrschaft Russlands anfällig sein wird, egal was wir tun.”

Aber wiederholt kam die Russische zurückhaltung zum vorschein: Als die östliche Donbass-Region im Februar 2015 versuchte sich Russland anzuschließen, lehnte Putin ab.

Die Putschisten in Kiev und ihre Klienten in USA haben schlicht Russlands lebenswichtiger Warmwasser-Marinehafen Sewastopol am Schwarzen Meer bedroht. Das, und nichts anderes, war der Auslöser für die falschlicherweise als “Annexion” verrufene Anschluss der Krim an Russland. Obwohl sich die Mehrheit der Krim Bevölkerung seit 23 Jahre für einen Wiederanschluss an Russland und nicht für einen Verbleib bei der Ukraine ausgesprochen hatte, gab sich der Kreml damit zufrieden, den Hafen zu pachten und sich ansonsten herauszuhalten. Es waren die USA, die eine Änderung der Situation erzwangen.

Die Putschisten selbst, in Gesprächen untereinander, hatten keine keine Illusionen darüber, wie Russisch die Krim ist: In dem Gespräch zwischen Victoria Nuland vom Außenministerium und dem ukrainischen Botschafter Geoffrey Pyatt (dem berühmten “Fuck the EU”-Telefonat) ging es darum, den Regimewechsel in Kiev unter Dach und Fach zu bringen, einschließlich der handverlesenen neuen ukrainischen Führung, bevor Putin reagieren konnte.

Nuland sagte “Fuck die EU”, wegen ihrer Sorge dass die EU sich als zu träge erwiesen hatte bei ihrer Absegnung des Staatsstreiches. Stattdessen würden Nuland und ihre Sippe ein paar Leute von der UNO holen, um den Putsch zu “kleben”. Daraufhin sagt Pyatt: “Nein, genau. Und ich denke, wir müssen etwas tun, damit er zusammenhält, denn Sie können ziemlich sicher sein, dass die Russen hinter den Kulissen arbeiten werden, um ihn zu torpedieren, wenn er in Gang kommt.” Wir müssen uns also beeilen und die Sache in die Wege leiten”.

Genau wie im Irak, in Libyen, Syrien und Afghanistan ist die Hybris (oder Chutzpah) der Verschwörung beispiellos.

Übrigens antwortete Nuland Pyatt, dass sie gerade vom damaligen und jetzigen nationalen Sicherheitsberater von Vizepräsident Biden, Jake Sullivan, gehört habe, dass Biden, Zitat, “willig” sei und dass sie eine Telefonkonferenz zwischen ihm und dem neuen Regime arrangieren werde, damit er ihnen ein “gutes Wort” einlegen und “die Einzelheiten in Erfahrung bringen” könne.

Sieben Monate später drohte Putin dem Präsidenten der Europäischen Kommission, dem Italiener José Manuel Barroso: “Wenn ich wollte, könnte ich Kiew in zwei Wochen einnehmen.”

Äußerungen wie diese hätten seinerzeit viel ernster genommen werden müssen. Auch in diesem Fall gab es noch genügend etablierte Vertreter des außenpolitischen Establishments, die vor Esklation gewarnt haben. Sogar Thomas L. Friedman hat im März 2923 in der New York Times ein Zitat aus seinem Kennan-Interview von 1998 veröffentlicht.

“Die Kriegspartei greift immer wieder auf ihre Hitler-und-Chamberlain-in-München Analogien zurück, aber die sind Quatsch. Putin ist viel mehr wie Hindenburg als Hitler. Vielleicht könnten wir, anstatt das Weimarer Russland nach dem Ende des Ersten Kalten Krieges in einer Art Versailler Vertrag in die Knie zu zwingen, fairer spielen und dabei helfen, die Russische Republik zu kultivieren, um dunklere Kräfte abzuwehren, die auf ihre Chance warten, eine Krise auszunutzen.”

Donald Trump kandidierte unter anderem mit dem Versprechen, sich mit Russland zu vertragen. Nicht, dass er eine wirkliche Vorstellung davon hatte, welche Probleme die USA und Russland trennten oder was dagegen unternommen werden sollte. Er besaß lediglich die völlig unbedarfte Einsicht, dass das Reich des Bösen seit mehr als einer Generation nicht mehr existiert und dass das Versagen seiner Vorgänger, bis zu diesem späten Zeitpunkt eine friedliche Koexistenz und Partnerschaft mit Russland zu schmieden, ihnen selbst angelastet werden sollte. Er hat auch den Rat des ehemaligen Außenministers Henry Kissinger nachgeplappert, dass die USA eine Partnerschaft mit Russland anstreben sollten, um es von China abzuspalten und gegen es einzusetzen. Aber als Trump im März 2016 Paul Manafort einstellte (einen Lobbyisten für ausländische Staaten, der für den vorherigen, Russland zugeneigten Präsidenten Viktor Janukowitsch gearbeitet hatte) gerieten die Putschisten in Panik. Ohne zu beachten, dass Manafort in seiner Arbeit amerikanischen Interessen diente, bastelten sie daraus sie ein Narrativ: Trump will sich nur mit Russland vertragen weil Manafort ein Agent der Russen ist und den Russen die Kontrolle uber Amerika erschleichen lassen will! Kollusion!

Aber das sogenannte “Russiagate” der Trump Regierung war nur ein großer Betrug. CIA-Direktor Brennan und FBI-Direktor Comey und ihre Untergebenen wussten, dass die ganze Geschichte von der russischen Einmischung und der so genannten “Kollusion” der Trump-Kampagne Unsinn war. Die sogenannte “Untersuchung” dessen war selbst der zweck, um den gehassten “Outsider-Präsidenten” politisch zu fesseln.

Und das fesseln von Trump hat in hohem Maße funktioniert. Trump hatte weder die Intelligenz noch die Kraft, sich dem Ansturm des Nationalen Sicherheitsstaates zu widersetzen. In dem verzweifelten Bestreben, dem außenpolitischen Establishment zu beweisen, dass er kein Verräter ist, verriet Trump das amerikanische Volk und sein Versprechen, die jüngste Ära der Feindschaft mit Russland zu beenden. Stattdessen überwachte er die Aufnahme Montenegros und Nordmazedoniens in die NATO; schickte mehr amerikanische Truppen und Ausrüstung nach Polen und ins Baltikum, einschließlich provokativer Militärübungen und Paraden nur wenige Meter von der russischen Grenze entfernt; unterstützte mit ziemlicher Sicherheit eine versuchte farbkodierte Revolution in Belarus; und wo Obama, der erste schwarze Präsident, der einen Nazi-Putsch unterstützte, sich scheute, die Regimekräfte zu bewaffnen, die ihre Landsleute in der östlichen Donbass-Region angriffen, weil er eine echte Eskalation in einen Krieg mit Russland befürchtete, schickte Donald Trump Waffen an die von Nazis verseuchten Streitkräfte der Ukraine – Scharfschützengewehre, bewaffnete Boote, Panzerfäuste und Javelin-Panzerabwehrraketen sowie nicht-tödliche Ausrüstung im Wert von Hunderten von Millionen Dollar wie Humvees, Nachtsichtgeräte, Radargeräte und Panzerungen, zusammen mit Schulungen und gemeinsamen Militärübungen. All dies hat nur zu mehr Gewalt geführt, nachdem das wichtige Minsk-II-Friedensabkommen, das Deutschland und Frankreich 2015 mit den Russen und Ukrainern ausgehandelt hatten, bereits unterzeichnet worden war. Bei aller Provokation Russlands durch diese Waffen scheinen die Russen gezeigt zu haben, dass sie weder eine Invasion verhindern noch ihren Vormarsch in das Land nennenswert verlangsamen konnten.

Es ist unglaublich aber Fakt, dass das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten Präsident Trump mit Amtsenthebung bedroht hat, nur weil er angeblich einen Teil eines dieser Waffengeschäfte für ein paar Tage zurückgehalten hat.

Die Putschisten-Sippe hatte mittels einer monatelanger volle-Front Medienkampagne halb Amerika davon überzeugt, dass Trumps Verzögerung eines Ihrer Waffengeschäfte wirklich ganz super schlimm sei, schlimmer als ein Völkermord im Jemen, schlimmer als die Fortsetzung eines verlorenen Krieges in Afghanistan und viel schlimmer sogar als ihre Eigene jahrelange Esklation mit einem nuklear-bewaffneten Russland.

Unter Trump verstärkte die US-Marine ihre Präsenz im Schwarzen Meer und in der Ostsee und rüstete US-Fregatten in der Ostsee mit Marschflugkörpern mittlerer Reichweite aus, die die Vorwarnzeit für einen Erstschlag verkürzen, was natürlich den Abschuss-Finger der Russen bei Warnung noch mehr juckt.

Dazu hat Trump die Bombereinsätze der US-Luftwaffe in der Ostsee, im Schwarzen Meer und im Ochotskischen Meer im Fernen Osten bis an die russische Luftraumgrenze ausgeweitet und deren Radar- und Flugabwehrfähigkeiten getestet.

Die Trump-Regime hat außerdem Überstunden gemacht, um die Fertigstellung der sogenannten Nord Stream 2-Erdgaspipeline von Russland nach Deutschland zu verhindern, und ist sogar so weit gegangen, die an dem Projekt arbeitenden schweizerischen und deutschen Firmen zu sanktionieren. Einerseits geht es hier, wie Senator Rand Paul in einer kürzlich gehaltenen Rede betonte, um Merkantilismus: die Macht amerikanischer Firmen, die US-Regierung zu beeinflussen, damit sie stattdessen den Deutschen Erdgas verkaufen können. Aber es scheint auch ein Versuch zu sein, die Deutschen einfach daran zu hindern, ihre Beziehungen zu Russland zu vertiefen. Lord Hastings Lionel Ismay, der erste Generalsekretär der NATO, sagte, der Zweck des Bündnisses sei es, “die [Russen] draußen, die Amerikaner drinnen und die Deutschen unten zu halten”.

Eine Stärkung der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland könnte jedoch Deutsche vermeintliche Abhängigkeit vom US-Militär und dem NATO-Bündnis verringern, das sie vor einem Land schützen soll, mit dem sie gut zurechtkommen. Wozu bräuchten die deutschen dann die Amerikaner noch?

Vielleicht erinnern wir uns aus der Geschichte, dass die letzten beiden Male, als Russland und Deutschland sich bekämpften: möglicherweise der verheerendste bewaffnete Konflikt in der Menschheitsgeschichte. Im Zweiten Weltkrieg wurden an der Ostfront, nach vorsichtiger Schätzung, dreißig Millionen Menschen getötet. Diese Pipeline und die daraus entstehende wirtschaftliche Interdependenz zwischen diesen beiden Großmächten könnte einer der größten friedensstiftenden Erfindungen in der Geschichte sein.

Mancherorts wird gemutmaßt, dass die amerikanischen Strategen einen Russischen Angriff auf die Ukraine vorzogen statt eine Aktivierung der gerade fertiggestellten Pipeline zu dulden. Wenn dem so ist, dann scheint es ein kranker Erfolg gewesen zu sein.

Die wohl bedrohlichste Auswirkung des falschen “Russiagate” Skandals ist, dass Trump als Reaktion darauf die USA aus dem Vertrag über nukleare Mittelstreckenraketen (Intermediate Nuclear Forces Treaty) und aus dem Vertrag über den Offenen Himmel (Open Skies Treaty) ausgeschlossen hat. Dazu versprach er “New START 2021” auslaufen zu lassen, falls er wiedergewählt würde. Der Vertrag über den Offenen Himmel, eine Idee von Dwight Eisenhower, wurde schließlich 1992 von Präsident Bush Sr. unterzeichnet. Er erlaubte den Luftstreitkräften der USA und Russlands Überflüge zu Überwachungszwecken, damit sich beide Seiten vergewissern konnten, dass die jeweils andere Seite nicht für einen Krieg mobilisiert. Es ist jetzt tot.

Putin bot an, ihn wiederzubeleben. Biden lehnte ab.

Als Trump Verhandlungen über ein großartiges neues Atomabkommen zwischen den USA und Russland vorschlug, wurde er von den Medien als naiv und gefährlich und ein verräterischer Agent des heimtückischen Wladimir Putin verunglimpft.

Das sind alle zusammen das tödliche Vermächtnis des Russiagate-Schwindels der Demokraten, des FBI und der CIA. Millionen von Amerikanern, die die Lügen dieser Monster aufgesessen haben, haben geglaubt, dass ihr Land buchstäblich von den Russen auf eine Weise erobert wurde, wie es den Kommunisten nur in Filmen gelingt: Sie haben einen Mandschurischen Kandidaten, einen kompromittierten, weiß-supremistischen Agenten des Kremls, in Washington DC installiert. Jegliche nüchterne Berichterstattung über die Politiker und Staatsmänner, die um regionale Macht und Einfluss kämpfen, wurde aus den ‘Qualitätsmedien’ komplett verbannt. Statdessen werden pausenlos cartoonhaften Moralgeschichten voller Helden und Schurken, Schwarzmalerei und Hetze über Russland am laufenden Band serviert.

[Eine wichtige Anmerkung zum INF-Vertrag: Die MK-41-Raketenwerfer, die Obama in Rumänien und Polen installiert hat, sind angeblich zum Abschuss von Abwehrraketen gedacht, aber sie sind auch für Tomahawk-Marschflugkörper mittlerer Reichweite geeignet, die mit Wasserstoffbomben bestückt werden können. Die USA haben also zumindest den Geist des INF-Vertrags zuerst gebrochen. Das Gleiche gilt für die Schiffe in der Ostsee, die ebenfalls diese möglichen Dual-Use-Raketen einsetzen. Anstatt zu versuchen, eine Fortsetzung davon auszuhandeln, ist dieser wichtige Vertrag aus der Reagan-Ära, der 30 Jahre lang die Stationierung von Mittelstreckenraketen in Europa verhinderte, nun tot.]

Am schlimmsten war vielleicht Trumps “Nuclear Posture Review 2018”, die wie seine offizielle Nationale Sicherheitsstrategie eine Rückkehr zum “Wettbewerb der Großmächte” ankündigte. Dazu unter Berufung auf die angebliche russische “Bedrohung”, die Entwicklung und den Einsatz von mehr “brauchbaren” Atombomben und Raketen mit geringer Sprengkraft forderte. Darin wurde auch angekkündigt, dass die Vereinigten Staaten sich nicht um die Ratifizierung des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen bemühen werden.

Zum nächsten Teil:

Die Geschichte hinter dem Russland-Ukraine-Krieg – Biden bis zum bitteren Ende

[Frei umgestaltet aus einer Rede von Scott Horton]


Dieser Beitrag erschien zuerst auf f+f. Die Geschichte hinter dem Russland-Ukraine-Krieg – von clort73 | fisch+fleisch (fischundfleisch.com). Aus Gründen der besseren Lesbarkeit habe ich ihn in mehrere Teile gegliedert. (Anm.d.Redaktion)

Biden bis zum bitteren Ende ist der letzte Teil. Der Anfang ist hier zu finden.

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