Der Endsieg naht…

Terranaut (CC0), Pixabay

“Bis heute haben wir infolge aktiver Gefechte schätzungsweise 30 bis 40, manchmal bis zu 50 Prozent Verluste bei der Ausrüstung“, sagte der ukrainische Brigadegeneral Wolodymyr Karpenko vor einigen Tagen dem US-Magazin National Defense. “Schätzungsweise 1300 Infanterie-Kampffahrzeuge, 400 Panzer und 700 Artilleriesysteme wurden verloren.”

Was der brave General nicht erwähnte sind die menschlichen Verluste. Auch das ZDF plappert fröhlich die materiellen Verluste nach: “Der Brigadegeneral Karpenko schätzt die materiellen Verluste der ukrainischen Armee als hoch ein. Er geht davon aus, dass bis zu 50 Prozent der Ausrüstung zerstört wurden.”  Seufz, also schnellstens schwere Waffen liefern, um die zerstörte Ausrüstung zu ersetzen…

Lasst uns mal rechnen: 8 Soldaten + 3 Bediener je Schützenpanzer sind 11 mögliche Opfer je “verlorenem Infanteriekampffahrzeug” also rund 14.000 Tote. 400 Panzer x 4 sind weitere 1.600 Tote, 5 Opfer x 700 Artilleriesysteme nochmal 3.500. Also alles in allem 15-20.000 Opfer eines sinnlosen Krieges, wobei ich überzeugt bin, dass da noch das doppelte an Fußsoldaten hinzukommt. Verlorene Lkw, Flugzeuge und Hubschrauber werden gar nicht erwähnt und böse Zungen behaupten die ukrainischen Angaben seien arg tiefgestapelt…

Russische Verluste

Nach ukrainischen Angaben hat Russland 33.800 Soldaten, 1.477 Panzer, 3.588 gepanzerte Kampffahrzeuge, 749 Artillerieeinheiten, 235 Mehrfachraketenwerfer, 98 Flugabwehrsysteme, 216 Kampfflugzeuge, 181 Hubschrauber, 601 Drohnen, 130 Marschflugkörper, 14 Kriegsschiffe, 2.527 Kraftfahrzeuge und Tankwagen sowie 55 Einheiten von Spezialausrüstung verloren…

Also haben wir vermutlich inzwischen 100.000 tote Soldaten, da nehmen sich die zivilen Opfer nahezu marginal aus. Ich kann jedenfalls keinen “Vernichtungskrieg” gegen Zivilisten erkennen.

Die Fremdenlegion

Die Russen vermelden: Seit Beginn der Militäroperation sind 6.956 Personen in die Ukraine gekommen, 1.956 wurden bereits eliminiert und 1.779 haben die Ukraine verlassen. Derzeit sind noch 3.321 Söldner am Leben. Thomas Röper schreibt dann etwas detaillierter zu den deutschen Söldnern, dass insgesamt 99 Söldner aus Deutschland zum Kampf auf Seiten der Ukraine in das Land gekommen sind. Davon sind 33 getötet worden, 34 haben die Ukraine wieder verlassen und 32 sind noch in der Ukraine.

Ukrainische Verluste

Was ukrainische Verluste betrifft sollte man vielleicht einen US-Analysten zu Rate ziehen: “Sehen Sie sich die Liste der Waffen an, die die Ukrainer benötigen. Das ist der endgültige Beweis dafür, dass ihnen der Hintern versohlt wird. Wenn die tausend Artilleriegeschütze brauchen, dann haben sie tausend Geschütze verloren. Wenn die 500 Panzer brauchen, dann haben sie bereits 500 Panzer verloren. Das sind die trockenen Fakten. Und es geht um Menschenleben. Jeder zerstörte Panzer bedeutet drei oder vier Tote, jedes Geschütz bedeutet fünf oder sechs Tote. Das bedeutet, dass sie diese Tausenden von Männern verloren haben. Und dann ist da noch die Infanterie, die logistische Probleme hat. Sie haben zugegeben, dass es täglich 200 Tote gibt, aber in Wirklichkeit sind es eher 600 bis 800 Tote pro Tag. An einem Tag sterben 800 Menschen”, sagte der Militäranalyst Scott Ritter. Tja, 120 Tage x 600 – 800 wären dann 72-96.000 Ukrainer.

Zeit titelt heute “Situation in der Ukraine – Selbst unausgebildete Kräfte müssen nun an die Front.” – Die Lage der ukrainischen Streitkräfte im Donbass verschlechtert sich. Mit einer dominierenden Artillerie und immer neuem Material gewinnt Russland die Oberhand.

Aber nun blüht wieder Hoffnung auf: Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow bedankte sich am heutigen Dienstag auf Twitter bei seiner deutschen Amtskollegin Christine Lambrecht (SPD) für die Lieferung der Panzerhaubitzen 2000. Der ukrainische Botschafter Andrij Melnyk sagte der Nachrichtenagentur dpa, es seien alle sieben versprochenen Geschütze in der Ukraine eingetroffen. Die komplette Lieferliste gibt es hier: Militärische Unterstützungsleistungen für die Ukraine | Bundesregierung

 

Sterbende Generäle

Auch vorgestern schlug wieder das Schicksal zu: Ukrainische Truppen haben bei den schweren Gefechten im Osten des Landes einen schweren Rückschlag erlitten. Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums haben russische Truppen bei einem Raketenangriff einen Führungsgefechtstand mit hochrangigen Offizieren zerstört. Dabei seien über 50 Generäle und Offiziere und 300 Soldaten der ukrainischen Armee getötet worden, so ein Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums. Überprüfen lässt sich das nicht. Allerdings beklagen die Ukrainer den Tod eines hochrangigen Kommandanten. Oleh Kutsin, Kommandant des Karpathen-Bataillons, sei an der Ostfront umgekommen, hieß es auf facebook.

Auch die Russen haben hochrangige Verluste, der Generalmajor der russischen Armee Roman Kutusow starb kürzlich im Donbass und soll laut ukrainischen Angaben der zehnte russische General gewesen sein, der seit Ausbruch des Krieges getötet wurde. Die Russen widersprechen und vermelden er sei bisher der vierte tote General. Mein Mitleid mit der ukrainischen und russischen Generalität hält sich in Grenzen. Das sind nämlich die Einzigen die mit den Hufen scharrten, dass es endlich los geht. Die ukrainische Generalität fühlte sich im Frühjahr 2021 bereit zur Rückeroberung der Krim und Befreiung des Donbass…

Wie weiter?

Die eigentliche Frage, die mir bisher keine unserer “schnell schwere Waffen für die Ukraine” – Parteien beantwortet hat ist: Wie weiter nach einem Kriegsende? Der Hass von Ukrainern auf Russen und umgekehrt dürfte dann wohl grenzenlos sein. Werden dann die bisher in der Ukraine ansässigen Kriegsverlierer heimatlose Vertriebene oder zerstückelt man den Braten? Gerüchteweise hörte ich von polnischen Interessen an der Westukraine, dann vielleicht noch eine Restukraine und neue Republiken im Osten. Oder lautet das Konzept solange Waffen liefern, bis alle tot sind?

An die EU: Leute, was ihr treibt hat weder Sinn noch Verstand. Eure tollen Sanktionen schaden uns selbst am meisten. Im übrigen nimmt russisches Öl nun den Weg nach Indien, um dort mit arabischem Öl verschnitten zu werden, danach geht es dann als entrussifiziertes Öl nach Europa. Den Aufschlag zahlen wir aus Haltungsgründen solidarisch an der Tankstelle, weil wir dämliche Politiker auf allen Ebenen haben.

Europäische Geschäfte in und mit Russland wurden plattgemacht und nun wendet sich Russland China zu. Was für eine kurzsichtige eigennützige Glanzleistung von Sleepy Joe und seinen europäischen Marionetten. Unterdessen bastelt die EU am nächsten Sanktionspaket gegen Russland und Scholz verkündet “Putin betreibt Politik zur Auflösung von Nato und EU.” Nun, da kann ich Herrn Bundeskanzler Scholz beruhigen, die EU betreibt eine Politik der Selbstzerstörung und die Nato wird wohl noch ewig weiter leben – vielleicht mit anderen Mitgliedern.

screenshot twitter

 

Der sinnlose Leichenberg von USA und Nato-Partnern

Und nun wende ich mich mal dem mich eigentlich bewegenden Thema zu: 1999 als die Nato völkerrechtswidrig Belgrad bombardierte und auch Deutsche mit bombten habe ich keinen Aufschrei gehört. Auch von einer späteren Strafverfolgung der Verantwortlichen des vom wissenschaftlichen Dienst des Bundestages und Verfassungsrechtlern später als völkerrechtswidrigen Angriffskrieg eingestuften “Nato-Einsatzes” habe ich bisher noch nichts gehört. Es gab noch nicht einmal eine Entschuldigung der damals Handelnden von Grünen und SPD. Insgesamt wurden wohl 21.000 Tonnen Bomben abgeworfen. Die Verwendung von Uranmunition erscheint mir übrigens bedenklicher als die nun monierten russischen Streubomben. 

Machen wir weiter mit den von den USA und Nato Partnern angezettelten Kriegen der letzten Jahre: Zum Beispiel Afghanistan ab 2001, den Irak 2003 und Libyen 2011 hat man im Namen der Werte und der Demokratie und wegen bösen Diktatoren, manche mit angeblichen Chemiewaffen in nicht vorhandenen Trucks, beharkt, in keinem der Länder erging es den Menschen nach dem Eingreifen der USA und Nato-Partnern besser, alle leben nun wesentlich schlechter als zuvor. Auch in Syrien war man ab 2011 ohne UN-Mandat oder Auftrag durch eine gewählte syrische Regierung im Namen der Werte zugange und stochert noch heute dort herum. Was ist der Sinn derartiger Einsätze und warum messt ihr mit zweierlei Maß?

Freiheit für Julian Assange

Interessant finde ich auch, wie mit Julian Assange umgegangen wird, hallo EU, Mainstream und deutsche Politiker,  wo ist Euer Aufschrei von wegen Verteidigung journalistischer Freiheit? Wo ist der Druck auf die Briten Assange nicht an die USA auszuliefern? Eure Werte sind nur Schall und Rauch.

 

Übrigens steht im Grundgesetz Art.5

(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
(3) Kunst und Wissenschaft, Forschung und Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre entbindet nicht von der Treue zur Verfassung.

und in der EU Charta steht bezüglich Meinungsfreiheit sinngemäß das gleiche. Wer oder was gibt Euch, oder der EU-Kommission das Recht zum Beispiel die Berichterstattung von RT-deutsch in der EU und damit in Deutschland zu unterbinden? Vermutlich niemand. Ihr nehmt es Euch einfach.

Tagesschau hat in der Mediathek später nachgebessert, berichtete aber erst mal falsch über russischen Beschuss…

Wer hat den ursprünglichen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks zur ausgewogenen umfassenden Berichterstattung in “wertende Regierungsposaune mit Informationslücken und Verdrehen von Fakten” geändert?

 

Wer gibt Euch das Recht “soziale Medien” zu unkontrollierten eigenen Zensurmaßnahmen ohne eine Widerspruchsmöglichkeit zu nötigen? Vermutlich auch niemand. Aber “Eine Zensur findet nicht statt.” 


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Über Gerald Fontaine 1554 Artikel
In Anlehnung an Annalenas Lebenslauf: Gerald wurde in Zittau geboren. Er studierte zunächst an der Polytechnischen Oberschule 10 Jahre lang den glorreichen Sieg der Oktoberrevolution und die Vorzüge der Diktatur des Proletariats...... steckbrief-fuer-das-publikum Ja, das isses. Informatiker mit polnisch zuerkanntem Doktortitel, sozial engagiert, Journalist, Politiker, Jurist, Wirtschaftskapitän. Wählt mich! Ich hab die Haare schön. Auch zu finden bei Publikum

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