#allesdichtmachen: Wie Google zensiert

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freie-presse.net - Pegida Frankfurt - rechts am Banner: Stefan Jagsch (NPD) CC BY 2.0 Flickr.com

(Pommes Leibowitz) Am Beispiel der Aktion #allesdichtmachen kann man sehr schön aufzeigen, wie die sozialen Medien zunehmend in die Gleichschaltung der Medien eingebunden werden. Unliebsame Beiträge und Personen werden kurzerhand in Ranking und Reichweite begrenzt.

Wer in den letzten Tagen bei Google nach der Aktion „Alles dicht machen“ suchte, fand zunächst seitenlang drastische Kritik an der Aktion, die Aktion selber aber erst auf den Folgeseiten. Das Gleiche bei Youtube. Auch dort ist die Aktion selber fast unauffindbar, trotz der über 63.000 Abonnenten innerhalb von 3 Tagen. Die Suchfunktion präsentiert ausschließlich Reaktionen darauf, überwiegend Kritik.

Nun gilt: Wenn etwas so populär ist, dass es von großen Medien kritisiert wird, zumal unter einschlägigem Hashtag, dann sollte es in der Regel an erster Stelle im Ranking erscheinen. Stattdessen kann man bei Google immer wieder beobachten, wie an vorderen Plätzen zunächst Kritik bis hin zu Verrissen präsentiert wird, und erst anschließend das Corpus Delicti. Auch Philosophia Perennis erging es lange Zeit so. Das lässt auf gezielte Eingriffe in die Algorithmen schließen.

Im Rahmen der sozialen Medien und Suchmaschinen gibt es dabei kein Alles oder Nichts. Sie agieren minimalinvasiv und nicht nachweisbar im Rahmen ihrer Algorithmen. Sie entfernen nicht, sie reduzieren, machen klein und leise. So reicht es bei einer Suchmaschine aus, wenn ein Beitrag nicht auf den ersten Ergebnis-Seiten erscheint. Dafür muss das Ranking meist nur minimal reduziert werden. Inzwischen hat genannte Aktion, durch die Vielzahl der Links und Erwähnungen, diese Zensur-Hürden überwunden und erscheint trotzdem auf Seite 1. Diese Kraft entwickeln aber die wenigsten Projekte.

Reaktionen auf #allesdichtmachen

Auch bei Twitter und Youtube kann man beobachten, wie diese Aktion in Reichweite und Ranking beeinträchtigt wird. Bei Twitter wurde sie offenbar selbst aus der Top-Liste entfernt. Stattdessen – immerhin – konnte der Hashtag #DankeJanJosefLiefers als unmittelbare Reaktion auf die Aktion auftrumpfen. Der Schauspieler Josef Liefers wurde zum führenden Repräsentanten der Bewegung.

Hashtag #DankeJanJosefLiefers bei Twitter

Natürlich sind die Reaktionen genauso gespalten wie die Gesellschaft

Was aber auffällt, ist, dass in den sozialen Medien die positiven Reaktionen deutlich überwiegen, während es in den „Qualitätsmedien“ anfänglich nur Verrisse und Empörungsinszenierungen gab. Roland Tichy brachte das sehr schön auf den Punkt:

„Man muss den Gegnern von #allesdichtmachen dankbar sein. Sie haben öffentlich gemacht wie es um die Meinungsfreiheit in diesem Land bestellt ist.“

Zum Umfang der Reaktionen allgemein und der positiven im Speziellen fand ich diese Grafik bei Tim Kellner, die ich aber leider nicht verifizieren konnte.

Aufrufe und Likes von Allesdichtmachen.de

Nachprüfbar sind in jedem Fall die Likes und Aufrufzahlen auf Youtube, bei einem Zusammenschnitt sämtlicher Videos von dritter Seite. Dort werden derzeit 682.713 Aufrufe und 35.254 Likes gegen 7906 Dislikes.

Die übliche Scheinwelt im Medien-Mainstream

Ganz im Gegensatz dazu die „Qualitätsmedien“, die sich selektiv negative Statements heraussuchen und putzige „Medienwissenschaftler“ ausbuddeln (ein auffallend junger Mann mit schwarzer Antifantenmütze gefiel mir besonders), welche dann die Aktion ganz furchtbar und dumm finden und auch mit persönlichen Beleidigungen gegenüber den Beteiligten nicht sparen.

Einschüchterung und Diffamierung der Aktionisten

Der soziale Druck auf die Teilnehmer der Aktion war offenbar so groß, dass inzwischen ein nicht unerheblicher Teil sein Statement (seinen Videoclip) zurückgezogen hat, einige distanzieren sich sogar von der Aktion, u. a. weil Beifall von der „falschen Seite“ käme.

Klar, als Schauspieler ist man abhängig von Engagements, und der deutsche Kulturbetrieb, inklusive der Öffentlich-rechtlichen, ist fest in der Hand linker Ideologen. Dennoch bleibt eine Frage:

Was ist „Beifall von der falschen Seite“?

Wenn bei einer Wagneraufführung ein Rechtsradikaler im Publikum frenetisch Beifall klatscht, ist dann die gesamte Aufführung obsolet und wird zukünftig aus dem Programm gestrichen?

Und wer legt überhaupt fest, was die „falsche“ Seite ist? Für Linke ist das Rechts, für Rechte meist Links. Wer hat jetzt recht, wer die Meinungs- und Deutungshoheit? Zumindest den zweiten Teil der Frage kann man eindeutig beantworten, und das ist traurig, da es die Abwesenheit von Demokratie und Meinungsfreiheit dokumentiert.

Zum Abschluss noch ein persönlicher Lieblingsclip von mir

Die Schauspielerin Nina Gummich bringt im Rahmen obiger Aktion das Thema Meinungsfreiheit mit wunderbar trockener Ironie auf den Punkt. Das greift noch viel weiter als die Aktion an sich.

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