Aus Angst vor dem Coronavirus haben viele Länder die Einreisebedingungen verschärft. Deutschland bleibt gelassen und verteilt bisher nur Info-Flyer, Piloten mögen bitte melden, falls an Bord jemand erkrankt ist. Abgesehen davon wartet Jens Spahn auf EU-einheitliche Richtlinien und verlässt sich auf die regionalen Gesundheitsbehörden.
Während anderswo auf der Welt Großveranstaltungen wie Messen abgesagt werden, oder zumindest chinesische Aussteller erst nach einer Quarantäne daran teilnehmen, ist man in Deutschland erstaunlich relaxed. Dieser Leichtsinn wird hoffentlich nicht bestraft.
China hat mittlerweile über 400 Millionen Menschen unter Quarantäne, darunter auch Städte wie Peking und Shanghai. Nach wie vor landen täglich Direktflüge chinesischer Airlines auf deutschen oder europäischen Flughäfen. Vor allem nach Frankfurt oder München brachten Non-Stop-Flüge in Großraumjets Hunderte Passagiere aus Metropolen wie Peking oder Shanghai nach Deutschland. Ob das nun infolge der Quarantäne vorbei ist – keine Ahnung. Nach Berlin Tegel fliegt 3x die Woche Hainan Airlines. Passagiere aus China, die über Drittstaaten reisen, werden überhaupt nicht erfasst, wird spannend werden Kontaktpersonen zu ermitteln, falls da einer erkrankt.
“Die Weltgesundheitsorganisation hat bislang weder Reise- noch Handelsbeschränkungen empfohlen“ teilt das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage der Welt mit. Alles bestens, die WHO hat es noch nicht empfohlen, also abwarten und Tee trinken. Den eigenen Kopf einschalten ist eben nicht gefragt. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus hatte schon bis vorigen Sonntag (2.2.) eine Fehleinschätzung mit “moderat” für den Rest der Welt geliefert, angeblich weil seine Sekretärin das falsch abgetippt hat, er habe immer “hoch” gesagt. Ich bin nicht sehr zuversichtlich, dass das gut geht, wenn sich Jens Spahn auf Aussagen der WHO verlässt. Nach neuesten Aussagen langen auch 14 Tage Quarantäne nicht, die Inkubationszeit beträgt wohl bis zu 24 Tage…
Apropos WHO: Ein Impfstoff könnte frühestens in 18 Monaten zur Verfügung stehen, wusste der WHO Chef auf der aktuell laufenden Krisensitzung in Genf zu berichten. Abgesehen davon hat man dem Virus nun einen neuen Namen verabreicht, damit eine Region nicht stigmatisiert wird. Die Erkrankung heißt nun “Covid-19” und der Virus “Sars-CoV-2”. WHO Chef Tedros zum Namensfindungsprozess: “Wir mussten einen Namen finden, der sich nicht auf eine geografische Region, ein Tier, eine Person oder eine Gruppe von Menschen bezieht. Außerdem musste er aussprechbar sein und einen Bezug zur Krankheit haben.”
Auch in Afrika ist das Coronavirus angekommen, für eine offizielle Bestätigung fehlen die Testkits. Nun ist das afrikanische Gesundheitswesen nicht gerade als leistungsfähig bekannt. Also dürfte da ein großes Problem auf Europa zukommen. Bei dem Migrationsdruck ist es nur eine Frage der Zeit, wann die ersten Infizierten hier ankommen.
Apropos Infizierte, infiziert haben sich nach der offiziellen chinesischen Statistik bisher gut 42.600 Menschen, knapp 2500 mehr als noch am Vortag. Allerdings zählt die zuständige chinesische Gesundheitskommission Menschen, bei denen das Virus mit einem Test nachgewiesen wurde, die aber keine Symptome der Lungenkrankheit zeigen, schon seit einigen Tagen nicht mehr mit. Soviel also zu den offiziellen Zahlen aus China. Abgesehen davon ist zweifelhaft, ob diese Zahlen nur die Zahl der möglichen und verfügbaren Tests widerspiegeln. Die offizielle Statistik ist damit komplett zur Makulatur geworden. Und noch eine schlechte Nachricht: Das Coronavirus kann 5-20 Tage lang auf Oberflächen am Leben bleiben.
COVID-19 / Coronavirus can stay alive on surfaces for 5-20 days. Money is now being disinfected by staff to prevent money circulation spreading the virus. #coronavirus #武汉肺炎 #新冠肺炎 #CoronavirusOutbreak #COVID19 pic.twitter.com/KTtP9QeIWN
— Happening Now (@HappeningNow__) February 12, 2020
Im übrigen verweise ich in wirtschaftlicher Hinsicht auf Markus Krall – zieht Euch warm an:
China geht wirtschaftlich auf Tauchstation wegen Corona. Die USA stehen laut verlässlichstem Konjunkturindikator Zinskurveninversion vor einer Rezession. Die Auftragslage in der deutschen Industrie ist dramatisch. Willkommen in der Realität, liebe @DieRegierung. Anschnallen. pic.twitter.com/YdiGiWsFkJ
— Dr. Markus Krall (@Markus_Krall) February 12, 2020
Antworten