Total erfundenes Interview mit dem virtuellen persönlichen Referenten unseres Bürgermeisters.
Erfreulicherweise konnten wir einen unserer produktivsten Kommentatoren – Herrn Nepomuk Ris – gewinnen, nachstehendes total erfundenes Interview zu führen.
Ris: Guten Tag Herr …
Barsch: Nun, nennen Sie mich einfach Barsch.
Ris: Barsch?
Barsch: Beigeordneter Angestellter für rundum städtisches Chaos
Ris: Man könnte diese Abkürzung auch als Berhördenarsch deuten?
Barsch: Wo denken Sie hin?
Ris: Ihre Schmierzettel, die irgendwie den Weg in die Öffentlichkeit gefunden haben…
Barsch: Die hätte ich gern wieder, hier sind noch einige sprachliche Feinheiten zu korrigieren.
Ris: Die stammen also von Ihnen.
Barsch: Gewissermaßen schon, einerseits ist das ja alles höchst virtuell. Andererseits liegt mir viel daran, dass unsere Bürger Einblick und Vertrauen in die Abläufe des Rathauses bekommen.
Ris: Nehmen wir mal ein Beispiel, der Markt wird ja nun zum zweiten Mal gepflastert …
Barsch: Das mit dem Markt ist ganz einfach. Sie wissen ja, das ganze Rathaus steht unter Denkmalsschutz und damit natürlich auch alle Fenster. Nun schaut der Chef zu seiner Entspannung gern auf Grünes. Blickt er aber von seinem Schreibtisch aus auf den Markt, verdeckt der Fensterrahmen die schönen Bäume hinten beim Brunnen. Das mussten wir ändern, diese Bäume sollen etwas nach links. Dazu passt aber das Muster in Pflaster nicht mehr, das ist natürlich anzupassen. Der Brunnen muss dann auch neu justiert werden. Da waren wir gerade dabei…
Ris: Es wurde von archäologischen Ausgrabungen gesprochen.
Barsch: Das mit den Ausgrabungen ist ein bedauerliches Versehen. Wir wollten im Rathaus unsere Zimmerpalmen erneuern. Die alten sind unter der Last des Aktenstaubes zusammen gebrochen. Habe ich also neue im Laden ausgesucht und dann das Abholen veranlasst, ein typischer Praktikantenjob. Dabei sind leider zwei Aktenrollatroren umgekippt. Die Scherben der Töpfe hat man dann gleich in das Loch auf dem Markt geworfen, muss ja sowieso wieder zugeschüttet werden. Leider hat irgendwer den Altertumsleuten Bescheid gesagt. Jetzt sind die Bagger durch Pinsel ersetzt worden, eine vollkommen uneffektive Art des Erdaushubes. Das hätten sich diese Withelblower vorher überlegen sollen, nun kann der Bau sehr lange dauern.
Ris: Sie gelten in allseits unterrichteten Kreisen als Ghostwriter der Ausflüsse höchster Weisheit unseres Bürgermeisters.
Barsch: Ich will mich da nicht hervorheben, wir alle sind doch nur bescheidene Diener der Zittauer Bürger, das müssen Sie unbedingt so rüberbringen.
Ris: Wechseln wir das Thema, es gibt wieder einmal eine neue Bürgerinitiative zur Rettung der Mandaukaserne. Was können Sie dazu sagen?
Barsch: Mandaukaserne? Das ist doch nicht Innenstadt, ich werde einen Mitarbeiter hinschicken, der soll sich das ansehen.
Ris: Unsere Ratsoberen haben also keine konkreten Vorstellungen, wie es da weitergeht?
Barsch: Die Götter sind manchmal grausam, das liegt in ihrer Natur.
Ris: Eine Frage zur Schauburg. Wie Sie wissen, wird dieses Gebäude durch einen Verein über Spenden saniert. Welche Unterstützung konnte die Stadtverwaltung hier geben?
Barsch: Wir haben uns sehr mit diesem Projekt befasst und es intensiv befürwortet. So hat beispielsweise ein Vertreter des Bürgermeisters, konkret der stellvertretende Stadtachivar, bei der feierlichen Einweihung des Baugerüstes ein Grußwort gesprochen.
Barsch: Entschuldigen Sie, aber wir haben nun fast eine halbe Stunde durchgearbeitet, mehr wäre für den Arbeitsrhythmus im Rathaus schädlich. Wir sollten eine Pause einlegen. Bis später also …
Ris: ja bis später
Ja Herr Riz, im Zittauer Rathaus scheint ein Wettbewerb, wer Zittau am meisten schadet im Gang zu sein. Wie ich aus dem Leben eines Bufdi´s entnahm, sind dort wohl alle inkompetent und jetzt habe ich in der SZ gelesen, dass die Wahlen ausfallen, bei der Wohnbau sollen auch 2,5 Millionen verschwendet worden sein und die Senioren-EM war auch nicht koscher, irgendein Stadtrat Wolf hat Anzeige erstattet, und jetzt noch der Barsch, was denken die sich bloss.