„Interessiert mich nicht.“
Zitat von A.M.Berger am 22. April 2023, 07:09 UhrEines der wichtigsten Merkmale des postmodernen Diskurses ist die Abwesenheit von Rationalität. Es werden Behauptungen in den Raum gestellt, welche mit irgendwelchen unlogischen Argumentationen untermauert werden, wenn überhaupt. Wegen des CO2-Ausstosses schmelzen Gletscher; die europäische Gesellschaft ist per System rassistisch; Leute, die sich nicht impfen wollen, verlängern die Pandemie; Putin will ganz Europa erobern obwohl ihm seit einem Jahr die Waffen ausgehen. Das sind nur einige Beispiele die wohl bekannt sind, man könnte dutzende weitere auftreiben, wie z.B. dass Leute im Mittelmeer ertrinken, weil Europa Grenzzäune baut.
Was diese ganzen postmodernen Positionen gemeinsam haben, ist dass sie sich nicht durch Überzeugung durchsetzen, sondern durch Unterwerfung. Bestimmt, sie geben vor, irgendwie logisch oder wissenschaftlich zu sein, halten aber im Grunde keiner wirklichen Debatte stand, zumindest nicht ohne starke Differenzierung der vermeintlichen Aussage. Stattdessen wirken diese Positionen, indem derjenige, der sie nicht anerkennt, attackiert wird. Worte wie „Schwurbler“, „Leugner“, „Verschwörungstheoretiker“ kommen in den Sinn. Manchmal ist es noch extremer, und es wird versucht die jeweilige Person ihrer Stimme zu berauben, indem sie von Kommunikationsplattformen verbannt wird. Oder es wird sogar Druck gemacht, dass Personen, die vehement gegen diese Ideen wettern, von ihrer Arbeit entlassen oder nicht mehr von ihrer Bank bedient werden.
Manch einer versucht diesen postmodernen Positionen mit rationaler Argumentation entgegenzutreten. Das macht die Sache meistens nur noch schlimmer, da oftmals die grundlegenden Behauptungen anerkannt werden. Wenn die sog. „Klima-Kleber“ kritisiert werden, geschieht es oftmals aus der Sichtweise, dass ihr Anliegen vernünftig ist, das Mittel aber nicht. Man möchte so versuchen, dass der Argumentation stattgegeben wird, indem man nur den extremsten Auswuchs angeht. Aber letztlich gibt man damit der fundamentalen Position recht.
Man muss diese Situation als ein Machtverhältnis der Legitimation betrachten. Heisst: Eine Seite stellt sich als legitim dar, und gibt dann gegenüber der anderen nach. Z.B. bei der Klima-Frage stellt sich die Position der Klimakrise als legitim hin, und macht dann allenfalls Zugeständnisse: Man darf Fleisch essen, aber weniger. Man darf im Flugzeug reisen, aber weniger. Usw.. Wer sich auf diese Position einlässt, hat schon verloren, denn seine Position ist nur noch ein Zugeständnis, das jederzeit zurückgezogen werden kann.Wie also kann man solche postmodernen Positionen angehen, wenn keine rationale Argumentation greift? Die kurze Antwort ist: Gar nicht. Indem man solche Positionen angeht, hat man ihnen bereits die Legitimität eingeräumt, die man ihnen eigentlich nicht anerkennen will. Stattdessen muss man sie im Vornherein gar nicht erst anerkennen. „Interessiert mich nicht.“ Mit diesem kurzen Satz antworten. Ein kurzer Satz, der eine unheimliche Macht hat: Man leugnet die Position nicht, man bestreitet sie nicht, man erkennt sie weder an noch ab. Man hat einfach kein Interesse. Man findet es nicht wichtig.
Postmoderne Positionen setzen sich durch Angst durch, die Angst, ausgeschlossen, geächtet, etikettiert zu werden. Es ist ein klassisches Mitläuferphänomen, und viele, die diese Positionen vertreten, fühlen sich damit wohl, weil sie das Gefühl haben, Teil einer grossen Gruppe zu sein, und spielen das auch in der Debatte aus. „Interessiert mich nicht“ macht das alles zu Nichte. Man hat keine Angst davor, ausgeschlossen zu werden, etikettiert zu werden. Mach nur, interessiert mich nicht. Wenn man mit einer solchen Position konfrontiert wird, muss man nur sagen: „Interessiert mich nicht.“
Klimakrise? Interessiert mich nicht.
Ukraine-Krieg? Interessiert mich nicht.
Transphobie? Interessiert mich nicht.
Wann immer man auf so etwas angesprochen wird: „Es interessiert mich nicht.“ Probiert es einfach mal.
Die Postmoderne, mit all den unsinnigen, irrationalen, sektiererischen Bewegungen die daraus entspringen, wird an dem Tag zu Grunde gehen, an dem ein Grossteil der Leute sich einfach nicht mehr auf diesen ganzen Unsinn einlassen. Und das bedeutet nicht, dass man gewisse Elemente dieser Positionen nicht gutheisst, zum Beispiel Umweltschutz oder das Verhindern von Abgasen. Aber man tut es allenfalls aus eigener Gutmütigkeit, aus der eigenen Position der Legitimität, dass man es nicht muss, sondern will. Und bis dahin interessiert es mich einfach nicht.
Erschien zuerst bei f+f „Interessiert mich nicht.“ - von A. M. Berger | fisch+fleisch (fischundfleisch.com)
Eines der wichtigsten Merkmale des postmodernen Diskurses ist die Abwesenheit von Rationalität. Es werden Behauptungen in den Raum gestellt, welche mit irgendwelchen unlogischen Argumentationen untermauert werden, wenn überhaupt. Wegen des CO2-Ausstosses schmelzen Gletscher; die europäische Gesellschaft ist per System rassistisch; Leute, die sich nicht impfen wollen, verlängern die Pandemie; Putin will ganz Europa erobern obwohl ihm seit einem Jahr die Waffen ausgehen. Das sind nur einige Beispiele die wohl bekannt sind, man könnte dutzende weitere auftreiben, wie z.B. dass Leute im Mittelmeer ertrinken, weil Europa Grenzzäune baut.
Was diese ganzen postmodernen Positionen gemeinsam haben, ist dass sie sich nicht durch Überzeugung durchsetzen, sondern durch Unterwerfung. Bestimmt, sie geben vor, irgendwie logisch oder wissenschaftlich zu sein, halten aber im Grunde keiner wirklichen Debatte stand, zumindest nicht ohne starke Differenzierung der vermeintlichen Aussage. Stattdessen wirken diese Positionen, indem derjenige, der sie nicht anerkennt, attackiert wird. Worte wie „Schwurbler“, „Leugner“, „Verschwörungstheoretiker“ kommen in den Sinn. Manchmal ist es noch extremer, und es wird versucht die jeweilige Person ihrer Stimme zu berauben, indem sie von Kommunikationsplattformen verbannt wird. Oder es wird sogar Druck gemacht, dass Personen, die vehement gegen diese Ideen wettern, von ihrer Arbeit entlassen oder nicht mehr von ihrer Bank bedient werden.
Manch einer versucht diesen postmodernen Positionen mit rationaler Argumentation entgegenzutreten. Das macht die Sache meistens nur noch schlimmer, da oftmals die grundlegenden Behauptungen anerkannt werden. Wenn die sog. „Klima-Kleber“ kritisiert werden, geschieht es oftmals aus der Sichtweise, dass ihr Anliegen vernünftig ist, das Mittel aber nicht. Man möchte so versuchen, dass der Argumentation stattgegeben wird, indem man nur den extremsten Auswuchs angeht. Aber letztlich gibt man damit der fundamentalen Position recht.
Wie also kann man solche postmodernen Positionen angehen, wenn keine rationale Argumentation greift? Die kurze Antwort ist: Gar nicht. Indem man solche Positionen angeht, hat man ihnen bereits die Legitimität eingeräumt, die man ihnen eigentlich nicht anerkennen will. Stattdessen muss man sie im Vornherein gar nicht erst anerkennen. „Interessiert mich nicht.“ Mit diesem kurzen Satz antworten. Ein kurzer Satz, der eine unheimliche Macht hat: Man leugnet die Position nicht, man bestreitet sie nicht, man erkennt sie weder an noch ab. Man hat einfach kein Interesse. Man findet es nicht wichtig.
Postmoderne Positionen setzen sich durch Angst durch, die Angst, ausgeschlossen, geächtet, etikettiert zu werden. Es ist ein klassisches Mitläuferphänomen, und viele, die diese Positionen vertreten, fühlen sich damit wohl, weil sie das Gefühl haben, Teil einer grossen Gruppe zu sein, und spielen das auch in der Debatte aus. „Interessiert mich nicht“ macht das alles zu Nichte. Man hat keine Angst davor, ausgeschlossen zu werden, etikettiert zu werden. Mach nur, interessiert mich nicht. Wenn man mit einer solchen Position konfrontiert wird, muss man nur sagen: „Interessiert mich nicht.“
Klimakrise? Interessiert mich nicht.
Ukraine-Krieg? Interessiert mich nicht.
Transphobie? Interessiert mich nicht.
Wann immer man auf so etwas angesprochen wird: „Es interessiert mich nicht.“ Probiert es einfach mal.
Die Postmoderne, mit all den unsinnigen, irrationalen, sektiererischen Bewegungen die daraus entspringen, wird an dem Tag zu Grunde gehen, an dem ein Grossteil der Leute sich einfach nicht mehr auf diesen ganzen Unsinn einlassen. Und das bedeutet nicht, dass man gewisse Elemente dieser Positionen nicht gutheisst, zum Beispiel Umweltschutz oder das Verhindern von Abgasen. Aber man tut es allenfalls aus eigener Gutmütigkeit, aus der eigenen Position der Legitimität, dass man es nicht muss, sondern will. Und bis dahin interessiert es mich einfach nicht.
Erschien zuerst bei f+f „Interessiert mich nicht.“ - von A. M. Berger | fisch+fleisch (fischundfleisch.com)