In Gedenken und Erinnerung an einen Weltklasse-Musiker
T.M. STEVENS (1951 – 2024)
Es stimmt mich sehr traurig, dass er nicht mehr unter uns ist und es in den letzten Jahren keine Möglichkeit mehr ergeben hat, sich nochmals zu begegnen.
Wie ich immer wieder durch verschiedene ihm nahestenden Kontakte mitbekommen habe, war er die letzten Jahre nur noch am Dahinsiechen. Es war schon soweit, dass ihm seine wertvollen Bässe und damit sein Lebensinhalt genommen werden musste. Anstatt darauf zu spielen, würde er sie nunmehr malträtieren. Fast unglaublich, was man da nach und nach über ihn mitbekommen hat.
Gedenken an Bassvirtuose T.M. Stevens
Mit diesem Beitrag über einen unglaublich netten und außergewöhnlichen Musiker und Menschen will ich an ihn auf dieser Plattform gedenken und einen letzten Gruß an ihn senden. Es ist ein etwas anderes Thema, leider sehr traurig.
Vielleicht kann ich nebenbei die sonst so eifrigen politischen Diskussionen damit etwas in eine nachdenkliche Richtung lenken und an jemand erinnern, ihn aber auch dabei vorstellen, der in einer ganz anderen Welt lebte. Einer Musikerwelt in der ich mich auch sehr wohl fühle und die sich meinem Empfinden nach mit ihm und den Gleichgesinnten zunehmend verabschiedet. Oder vielmehr einer neuen Ära weichen muss, die mit unserer Musik so gut wie nichts mehr zu tun hat. Ein gutes Beispiel erlebten wir aktuell beim ESC (Eurovision Song Contest). Da sich aus meiner Sicht mittlerweile die ganze Welt in ein gefährliches Irrenhaus verwandelt hat, bleibt natürlich auch dieser Bereich nicht aus. Und die Anstaltswärter auf ihrem Egotripp meinen es nicht gut mit uns. Was interessiert sie dabei schon wie es denen geht, die dieser Irrenanstalt nicht entfliehen können sondern darin aussichtslos gefangen sind. Es bleiben uns dann nur noch die schönen Erinnerungen. Dazu gehören ganz besonders diese an einen wie ihn, Thomas Michael, genannt T.M.
Die erste Begegnung mit T.M.
Vor etwas über 20 Jahren war ich das erste Mal auf der durch Missmanagement ins Jenseits beförderten Musikmesse Frankfurt. Was mich nebenbei bemerkt stark an den aktuellen politischen Betriebszustand erinnert.
Mittlerweile scheinen Inkompetenz, Charakterlosigkeit, Egoismus und dergleichen sowieso eine Grundvoraussetzung zu sein, um so in die Positionen zu kommen wo man möglichst gutbezahlt viel Schaden anrichten kann.
Im Element
Egal, zurück zum Ausgangspunkt der Messe. Damals spürte ich, dass es jetzt unbedingt an der Zeit ist endlich die größte Musikmesse die man so kannte zu besuchen. Ich hätte es schon früher machen sollen, wie ich dort dann feststellen musste.
Es war anfangs stets viel geboten und T.M. Stevens konnte man in allen Formationen live erleben. Aber auch andere spitzenmässige Liveacts waren angesagt.
Ich organisierte den Besuch der Musikmesse dann gleich dummerweise in großem Stil. Ich mietete einen großen Bus und der wurde gefüllt mit teilweise chaotischen Musikern.
Gerade bei diesem ersten Messebesuch, es war 2001 -meine ich-, fiel mir neben der gesamten Faszination sofort ein unglaublicher Paradiesvogel auf, der einen Bass, wie einen Köcher um sich hängen hatte. Dieser bunte Bassträger begab sich zu einem Messestand unweit von uns. Mein treuer Begleiter Happy erkannte ihn gleich und klärte mich auf, wer das sei. Das ist T.M. Stevens. Tammes Meickel, wie die Amis sagen.
Happy, mein treuer Begleiter
Mit Happy – ein wahrer Freund und Gleichgesinnter
Ein sofort sympathisch wirkender und lustiger Kerl. An dieser Stelle noch ein Satz zu meinem Begleiter und T.M.-Aufklärer Happy. Man kennt ihn bei uns in der Region als super Gitarristen und eben als Happy, eine englische Version seines Nachnamens. Happy kannte ich schon lange aus der Musikszene in unserer Gegend und durch seinen Gitarrenladen, den er immer noch betreibt. Ein ebenso netter und bescheidener Typ, der schon ewig in einer 3-Mann-Band eigenen Classic Rock spielt und produziert. Inzwischen ist mein ältester Sohn bereits über ein Jahrzehnt Drummer dieser Band, die sich Madhouze nennt. Happys Gitarrenladen ist heute noch ein gewisser Szenentreff. Das gibt’s so gut wie gar nicht mehr, daher eine Rarität aus alten lokalen Musikerzeiten.
Die Messe war gleichzeitig die Gelegenheit meinen jüngsten Sohn Paddy, damals um die 15 Jahre, in die etwas andere Welt der Musikerszene einzuführen. Ich brachte ihm das Gitarrespielen so gut es ging bei.
Ein wesentlicher Impuls dazu ergab sich dann bei diesem ersten Zusammentreffen mit T.M. Stevens.
Spiele nicht nur Gitarre, sondern auch Bass, war T.M.s ausdrückliche Empfehlung an Paddy. Um seine Empfehlung zu bestärken schnappte er seinen Bass und schwang ihn um Pasddy.
Diese Szene sollte sich Jahre später auf besondere Weise in Vorarlberg wiederholen.
Damit tauchte ich mit Paddy, teilweise auch mit meinem ältesten Sohn Benny (Schlagzeuger), in meine Kindheit und Jugend ein in dem wir zudem auf etlichen Rockkonzerten und bei Bands unserer Zeit waren. Mit der Musikmesse lebte das Gefühl auf, das mich sehr an meine schöne Jugend und Bands in den 70er Jahren erinnert hat.
Ab jetzt besuchten wir (Paddy und ich) einige Konzerte von T.M. Stevens. Die Musikmesse wurde ab diesem Zeitpunkt ohnehin jährlicher und festen Bestandteil, zumindest von Happy und mir. Es gab kein Jahr mehr in dem wir bis zum Schluss ausgesetzt hätten.
Jimi Marshall
Wir lernten tolle Musiker, Stars meiner Jugend und viele sehr interessante Menschen wie die Schenker Brüder, Matthias Jabs (Scorpions), Tony Iommi (Black Sabbath), Mungo Jerry, Bobby Kimball (Ex-Toto) als auch einen wie den Schlagerbarden Guildo Horn und viele mehr persönlich bzw. hautnah kennen. Dabei war einer der ganz Großen, der „Father of Loud“ und King of the Amps, Jimi Marshall. Es war auch ein jährliches Treffen mit ihm. Bis zur letzten Stunde, man kann sagen, quälte er sich durch und gab Autogramme. Jetzt wäre er schon über 100 Jahre alt. Eine der prägendsten und eindrucksvollsten Begegnungen war natürlich die mit T.M. Stevens.
Bobby Kimball der Spassvogel
Die Musikmesse war irgendwie auch eine beispielhafte und spannende Vermischung von Kulturen und Völker dieser Welt, die friedlich zusammengetroffen sind um sich an einer der schönsten Dingen der Welt, der Musik zu erfreuen. Dabei treibt mich in diesem Zusammenhang dauernd der Gedanke um, warum müssen sich die Menschen in Kriegen (aus welchen Gründen auch immer) brutal abschlachten? Warum messen sie sich nicht in der Musik? Aber, es bringt nichts darüber weiter nachzudenken.
T.M. war ein friedliebender Mensch und Musiker wo man sofort spürte, dass er Menschen liebt, dies ohne Unterschiede. Egal wo er auftauchte, dort herrschte immer eine unbeschreiblich angenehme Atmosphäre.
Selbst wenn er mit seiner Kriegsbemalung und speziell in Begleitung seines Drummers Gman im ersten Moment einen etwas anderen Eindruck erwecken lassen konnte. Ich kann mich an tolle Erlebnisse mit ihm erinnern.
Und es gab immer irgendwelche Überraschungen. Man wusste auch nie so recht an welchem Messestand er sich gerade herumtrieb. Happy, und meist mein Sohn Paddy und ich waren fast ausschließlich in der Gitarren- und Bassabteilung.
Ausgelassene Stimmung am Messestand
T.M. er sei nachher an dem Stand XY. Als wir später dazukamen herrschte schon eine ausgelassene Stimmung. Dort waren Leute mit denen ich nie gerecht hätte und natürlich alle total kumpelhaft. Das muss man sich mal vorstellen, den Schauspieler Heinz Hönig (Das Boot) und T.M. Heinz Hönig hat für eine gute Sache, Heinz der Stier, geworben.
Heinz Hönig (mit den besten Genesungswünschen)
Ein toller Mensch, wie T.M. es war. An dieser Stelle die besten Genesungswünsche an Heinz Hönig, wir drücken ihm alle die Daumen, dass es bald wieder bergauf geht. Es war schön zu hören, dass die erste schwere Operation gut verlaufen ist.
Spencer Davis (1939 – 2020)
Dann ein weiteres Highlight für mich. Spencer Davis (Keep on Running), genau mein Musikstil. Plötzlich plaudert man ungezwungen mit solchen Legenden. Ich stammelte in Englisch herum, da sagte Spencer Davis auf einmal lachend zu mir in perfektem Deutsch, wir können auch Deutsch sprechen. Oder, du bist doch Deutscher. So erfuhr ich von ihm, dass er Deutschlehrer war. Leider ist er auch nicht mehr unter uns. Es ist ein unbeschreibliches Glück, wenn man solche Leute persönlich kennenlernen durfte und früher dachte, die sind nur im Fernsehen und sonst unerreichbar.
Mit T.M. Stevens in einer Höhle unter Ur-Provinz-schwaben
Ein unvergessenes und erwähneswertes Erlebnis war ein Höhlenbesuch in unserer tiefen schwäbischen Provinz. Etwas schwäbische Kultur erleben, wenn man so will. Die Höhle ist ein kleiner Tourismusmagnet bei uns in der schwäbischen Region. Da müssen wir unbedingt hin oder hinein, meinte T.M. Als wir die Höhle betraten kam uns eine Gruppe von Schülern entgegen. Als sie Drummer Gman und T.M. gesehen haben, dachten sie sicher das wären noch übriggebliebene Höhlenmenschen.
T.M. und Drummer Gman
Noch spannender wurde es danach am Stammtisch in der Höhlengaststätte. In dem schwäbischen Provinzort organisierte ich für den Abend in der Festhalle der Gemeinde ein Konzert mit ihm. T.M. beim Bratwurstessen inmitten von total ländlich geprägten Urschwaben, die nur noch darüber erstaunt waren, wer sich jetzt plötzlich an den Stammtisch setzte. Die Gespräche waren zum Totlachen. T.M. voll dabei. Einer dieser Provinzschwaben fragte T.M.: „Ja bisch dau fu Awriga und wia kumsch dau doher, hä?” Ja bist du aus Afrika und wie kommst du hierher?
Ja, so ähnliche erwiderte, T.M. spassig, in etwa. Er verstand sich prächtig mit den Schwaben. Sie waren in musikalischer Hinsicht natürlich das krasse Gegenteil. Lieber Bier, Bratwurst und Blasmusik. Natürlich hat man dann zusammen eine Bratwurst gegessen. Mit Tina Turner konnten sie noch was anfangen. Awa, do häsch dau mitgschpielt, fragten sie erstaunt. Ach, was, da hast du mitgespielt. Es war eine wahre Gaudi. Die Stammtischbrüder schlossen T.M. und seine Musiker richtig ins Herz.
In der Szene war er eine feste Größe. Aber in der schwäbischen Provinz natürlich total unbekannt. Im ersten Moment wären die Stammtischschwaben nie darauf gekommen, dass sie hier mit einem Weltklasse-Musiker Bratwurst essen. Ich wusste ja, was manche auf den ersten Blick dachten. Was wohl? Ohne Hintergedanken und es abschätzig zu meinen, aber ich kenne viele Gedankengänge der Eingeborenen. Ist das ein Asylant und wie rennt der herum? Doch da sieht man, besser geht doch Völkerverständigung nicht.
Backstage mit Paddy
Session mit T.M.
Würdigung in den Fachmedien
Eine Legende und die Würdigung in den Fachmedien
Im Nachruf der Fachzeitschrift Gitarre&Bass heisst es zum Beispiel:
T.M. Stevens ist tot: Sein Groove kannte keine Grenzen“
Ein Beitrag der T.M. gerecht und würdig ist. Beim Betrachten der Videos in dem Beitrag kamen mir die Tränen.
https://www.gitarrebass.de/stories/t-m-stevens-ist-tot-sein-groove-kannte-keine-grenzen/
Ein Teil lebendiger Musikgeschichte ist mit ihm weiter weggebrochen.
Nun sind schon über zwei Jahrzehnte vergangen seit ich T.M. Stevens kennenlernte. Diese Begegnung zählt zweifelsfrei zu einer großen Bereicherung meines Lebens und wenn man es so nennen will, war es eine Fügung des Schicksals. Manchmal muss man sich schon wundern, welche Formen Lebenswege annehmen. Oft unerklärlich.
Blick in die Vergangenheit – Spurensuche
Dazu möchte ich kurz ein wenig Spurensuche in der der Vergangenheit betreiben.
Die Generation der Babyboomer, wo ich mich dazuzählen kann/darf musste bescheiden aber glücklich aufwachsen. In meiner Kindheit zeichnete sich schon ab, was Schwerpunkte in meinem Leben sein werden. Der Wunsch nach einer Frau mit der ich eine glückliche Familie gründen kann, Motorräder und Gitarren.
Alle Wünsche haben sich irgendwie erfüllt. Ich war als größeres Kind eher so ein Huckleberry Finn Typ (Erklärung Huckleberry Finn siehe Google). Ich zog dauernd herum und trieb mich in allen Festhallen, Wirtshäusern mit großen Sälen oder Musiklocations herum. Das Gitarrespielen brachte ich mir auf einer alten Holzklampfe selbst bei. Ich schaute den Gitarristen der damaligen Cover- oder Tanzbands immer auf die Finger. Danach übte ich oft bis spät in die Nacht in meinem bescheidenen Zimmer in unserem Mehrgenerationenhaus. Ich musste nur aufpassen, dass niemand dieser Generationen aufwachte. Frisch verheiratet, unternahm ich den Versuch für immer mit der Musik und den Bands aufzuhören, um mich Beruf und Familie zu widmen. Es hielt nur ein paar Jahre, dann wurde ich rückfällig und zog gleichzeitig meine Söhne mit. Bei dieser „Wiedergeburt“ stieß ich auf meinen bereits erwähnten Freund und treuen Begleiter Happy und letztendlich auf das groovige Energiebündel T.M. Stevens. T.M. Stevens der sympathische Paradiesvogel.
Showeinlage mit T.M. Stevens in Vorarlberg
Nun wiederholte sich die Szene mit dem Bass den T.M. damals um Paddy schwang. Ein unvergessenes Konzert gab T.M. mit der Band Challenge in Vorarlberg. Es war auch eines der letzten, wo für uns die Möglichkeit bestand mit dabei zu sein.
Es fand damals in Dornbirn, meiner zweiten Heimat, statt. Eine Stadt an die ich genauso viele und schöne Erinnerungen habe wie jetzt an T.M. Die Band Challenge, das waren an der Gitarre Kat Dyson und am Schlagzeug Cindy Blackman und natürlich T.M. Stimme und Bass. Wer lernt schon so nebenbei auch noch die Frau von Carlos Santana, die Drummerin Cindy Blackman, kennen.
https://cindyblackmansantana.com/
In der Show zog er dann plötzlich Paddy auf die Bühne, schwang seinen Bass um ihn und demonstrierte dem Publikum gleichzeitig seinen Zögling von damals.
Showeinlage mit Paddy – leider schlechte Qualität
Cindy Blackman
Kate Dyson
Die Stimmung war sagenhaft. Wo T.M. live tobte war der Teufel los. Da wusste man was Spaß und Freude bedeuten.
Schon vor der Show trafen wir uns, um zusammen „Snitzel“ zu essen. So einem Wiener Schnitzel konnte man nicht widerstehen.
Gleich gibt´s Schnitzel
Unsere Unterhaltung war so intensiv und spannend, dass ich auch diese nie vergessen werde.
Wir redeten Quatsch, machten Blödsinn aber kamen auch auf ein Thema, wo wir den Tränen nah waren. Ich entdeckte auch Tränen in T.M.s Augen als er mir von seiner Kindheit erzählte. So was ist unvergesslich. Als Kind, wenn er mit seiner Oma in den 50er Jahren in den USA im Bus fuhr, mussten Schwarze den Platz frei machen, wenn Weisse nur in die Nähe kamen. Auch so wurden sie nicht selten wie der letzte Dreck behandelt, da nutzte auch Martin Luther Kings Traum nicht viel. T.M. war klar, in der Bronx aufgewachsen, gab es nur zwei Möglichkeiten für ihn, wie er erzählte. Entweder du wirst Verbrecher, Drogenhändler und dergleichen oder du versuchst es mit der Musik. Vom Typ her hätte er nie Verbrecher werden können. Von daher war seine Entscheidung richtig. Spannend war ebenso, als er von seiner Begegnung mit der Soullegende James Brown begegnete. Bei den Pfadfindern lernte er Gitarre und merkte schnell, dass der Bass sein Ding war.
Als er im Alter von 11 auf James Brown traf, sagte er ihm fest entschlossen, dass er eines Tages mit ihm zusammenspielen werde. Der Godfather of Soul meinte dazu nur, er solle sich lieber um die Schule kümmern. Wo ein fester Wille war, wurde auch T.M.s Prophezeiung wahr.
Oder Joe Cocker, von dem man bei seinen Auftritten nur das etwas spastische Gezappel mit den Armen kannte. Da war T.M. ein regelrechter Wirbelsturm dagegen. Angeblich signalisierte Joe Cocker ihm auch mal, er soll etwas Gas herausnehmen. Da passte T.M. schon besser zu Tina Turner.
T.M. Stevens arbeitete mit vielen Legenden und Superstars zusammen. Bekannt wurde er insbesondere auch als Musiker der Pretenders.
Plötzlich war T.M. weg
Das Konzert in Vorarlberg war leider ein letztes eindrucksvolles Highlight. Danach kehrte mehr und mehr Stille um T.M. ein. Auch in den Jahren danach war er auch auf der Musikmesse nicht mehr zusehen. Durch die entsprechenden Kontakte bekam sich sein Schicksal relativ bald mit.
Man traf ja immer wieder Musiker, die ihn sehr gut kannten. Darunter Joe Berger, auch ein spitze Gitarrist aus New York.
Letztes Jahr traf ich Joe wieder in Mannheim auf der Gitarrenmesse. Praktisch der Ersatz für die Frankfurter Musikmesse, allerdings nur für Gitarren, Bässe und Amps. Joe meinte mit trauriger Miene, dass dieser großartige dahinsiechende Musiker nicht mehr lange leben wird. Womit er leider Recht hatte.
Mit Joe Berger
Seine letzten Jahre
Ich kenne natürlich auch T.M.s deutschen Tourneemanager, den ich unlängst wieder getroffen habe.
Seine Demenzerkrank zeigte erste Spuren als er in Richtung Mitte 60 ging, schilderte er mir. Er forderte ihn immer wieder auf, er solle doch ein neues Album produzieren und dann würde man wieder eine Deutschland-Tour zu dem Album durchziehen. Das Shocka Zooloo Album und die Tour waren doch ein richtig guter Erfolg. Warum auch immer, irgendwie muss T.M. der Antrieb dazu gefehlt haben. Er war nicht mehr dafür zu gewinnen. In dieser Zeit fiel dem Tourmanager ebenso auf, dass mit T.M. etwas nicht stimmte. War das der Grund? Bei einem Essen vor einem Konzert bemerkte er, dass T.M. ihn zeitweise gar nicht mehr richtig erkannte. Dauernd kam es zu kleinen Aussetzern. Immer mehr zeichnete sich T.M.s Problem massiver ab.
Im Jahre 2017 muss es dann richtig losgegangen sein. Der Tourmanager erzählte mir weiter, dass ein Schlagzeuger, mit dem er auch spielte, nicht Gman, ihn hilflos in seiner Wohnung in New York gefunden hätte. T.M. hat vergessen zu essen. Seine Bässe waren nun auch Geschichte für ihn. Er wurde daraufhin in ein Pflegeheim eingewiesen und damit war sein Leben als Musiker und einer der eindrucksvollsten Bassisten der Welt beendet.
Und nun ist er Mitte März für immer von uns gegangen.
Ich bin dankbar, dass ich ihn so nah kennenlernen durfte und hoffe, dass es eine würdevolle Erinnerung an ihn ist.
Bei Cindy Blackman und Gman auf ihren Instagram-Seiten habe ich gelesen?
„RIP happy heavenly journey my friend“ und „Rest in Peace my dear brother”. Dem schließe ich mich in Gedenken an T.M. an.
The River flow
Auf der Musikmesse ein Topstar und sehr präsent
Drummerfreunde – Gman und Benny
MADHOUZE mit Drummer Benny
Benny, T.M. und Paddy in vertrauter Atmosphäre
Adieu mein Freund
Alle Bilder (c) Norbert Zerr. Dieser Beitrag erschien auch auf f+f. https://www.fischundfleisch.com/nzerr/adieu-t-m-stevens-ein-star-im-schatten-des-rampenlichts-86129
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