Waffentest Salinda Big Hawk

Als Einleitung muss ich noch hinzufügen, dass im Invalidenturm dubiose Gestalten ihr Unwesen treiben. Der dicke Hans ist die ehemalige Hausmaus des städtischen Kinder und Jugendhauses “Villa”. Er hat eine Vorliebe für Käse, und zog, wegen Etatkürzungen in der “Villa”, zu mir in den Invalidenturm.

Offler ist ein klatschianischer Krokodilgott, welcher gelegentlich im Invalidenturm weilt, auch Tod kommt gerne mal vorbei. Gerade eben schaut er mir interessiert beim Rauchen zu. Die beiden solltet ihr eigentlich aus Terry Pratchet´s Scheibenwelt-Romanen schon kennen.

Nepomuk Riz ist etwas schwieriger zu erklären, also kurz gesagt ein Wissenschaftler der gelegentlich mal auf Invalidenturm schreibt. Und ich bin in diesem Fall “der dicke Geri” (eine Unverschämtheit übrigens), weil der Artikel von Grauwolf stammt.

Zittauer Stadtwache

Da Tod nicht mit seiner Sense auf Streife gehen wollte, er argumentierte: “Ich brauche eine nicht tödliche Waffe, ihr wisst doch was passiert wenn ich die Sense einsetze”, haben wir ihm nun eine Armbrust gegönnt. Jeder ab 18 jährige darf sowas ungefährliches mit sich rumtragen, irgendein grosser oder kleiner Waffenschein ist nicht erforderlich. 

Gestern kam die Kiste an, der dicke Hans rief begeistert: “Das wird mein neues Haus! Da kommt das Schlafzimmer hin, und die vielen Vorratskammern, herrlich” Sofort begann er seine Käsevorräte nach Sorte getrennt einzulagern und hat uns dadurch beim Zusammenbau der Salinda Big Hawk in Ruhe gelassen.

Schaft, Spannbügel und vormontierter Bogen liegen getrennt im Styroporkasten, dazu 20 8mm Kugeln, 3 Bolzen, ein Rohr, ein Schraubenschlüssel, zwei Imbusschlüssel und eine englische Montageanleitung. Ausser dem rollten noch eine Rändelschraube und ein Dorn mit Gewinde lustlos in der Packung rum.

Offler kommentierte die Bedienungsanleitung mit “zu glatt zum Arsch abwischen” so richtig hilfreich war sie wirklich nicht.

Nachdem der Styroporkasten ausgeräumt war, hat sich der dicke Hans sofort mit seinem Einzug beschäftigt.

Tod probierte gleich wie der Zusammenbau funktioniert. Den Bogen hatte er schnell an den Schaft montiert, auch die Anordnung der Seile bereitete keine Probleme, der Spannbügel ging ebenfalls ruck zuck, doch dann kam Tod ins Grübeln. “Was soll ich mit dem Rohr machen?” fragte er. Auch ein Blick in die Montageanleitung half nicht.

Nepomuk Ris fand es dann mit wissenschaftlicher Gründlichkeit heraus: “Das Rohr muss von vorne mit dem dünnen Ende zuerst, nach hinten eingeschoben werden” dozierte er “danach wird alles mit der Kimme, das ist der Gewindedorn festgeschraubt”  setzte er noch hinzu.

“Ja so passt es.” sagte Tod zufrieden und probierte gleich einmal seine nicht tödliche Waffe aus…  Er spannte die Armbrust, legte einen Bolzen ein und krawusch , der Bolzen durchquerte eine Kiste mit 20 Lagen Pappe, welche Tod als “Kugelfang” aufgestellt hatte, als wäre es nichts, und blieb in einer Holztür stecken.

“Ich brauche Hilfe” rief Tod verzweifelt, weil er den Bolzen nicht herausbekam. Der kräftige Offler schaffte es dann mit viel Mühe. Der Bolzen steckte ca. 2,5 cm tief im Holz. “Aaah” meinte Tod, “so stellen sich die Menschen also nicht tödliche Waffen vor, mal sehen was die Kugeln anrichten.” Platsch steckte eine 8mm Stahlkugel ca. 7mm tief in der Tür. 

“Insgesamt macht die Salinda Big Hawk einen soliden Eindruck, der Preis war günstig, für nur 69 € ist es ein Schnäppchen, und sollte bei jedem Kind, welches kräftig genug ist die Armbrust zu spannen, unter dem Weihnachtsbaum liegen.” lautete das abschliessende Fazit von Tod. “Allerdings wäre die Armbrust noch perfekter wenn wir ein Zielfernrohr montieren, eine 11 mm Schiene ist ja vorhanden” setzte er noch hinzu, und hat mir damit seinen Wunsch zu Hogswatch verraten. Ich habe natürlich sofort auf Kosten vom fetten Geri bestellt.

Heute ist das Fernrohr eingetroffen, Tod hat sich gleich an die Montage gemacht. Aber es scheint Probleme zu geben. Tod flucht nämlich ganz fürchterlich: “Ich dachte Chinesen seien klein und schwächlich” schimpfte er gerade. Offensichtlich hat er grosse Probleme die Visierverschraubungen zu lösen, um das Zielfernrohr montieren zu können…

 

 

 

 

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3 Kommentare

  1. Das Teil hab ich auch gekauft. Hat man das Teil einmal aufgebaut, danach zweimal je ab- und wiederaufgebaut, dauert es gar nicht lange, bis man die Gebrauchsanweisung versteht.

    Wer (wie ich) Kugeln schießen will achte auf Bündigkeit: Korn fest schrauben, Befestigungsbolzen lösen, Mündung nach oben, Kolben sanft mehrmals auf den Boden aufstoßen, dann ruckelt sich das Führungsrohr fest und die Kugel kann sich nicht mehr über der Sehne hinwegmogeln.

    In einem Punkt ist die Anleitung nicht schlecht, sondern falsch (eine neue Qualität): Beim Kugelnschießen wird zuerst gespannt, dann die Kugel eingeführt. Bei der beschriebenen Reihenfolge (erst einlegen, dann spannen) wird sie beim Spannvorgang nach hinten in die Mulde gedrückt, wo sie sich wohfühlt, bis du sie mit einer Kuchengabel o. ä. wieder raus komplimentiert hast.

    Ich warne übrigens davor, mit der Anleitung den Arsch abzuwischen. Das Papier löst sich im Abfluss nicht auf, dann ist der Klempner fällig.

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